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Rita Lin

Autorin
Ich stand im Garten hinterm Haus, im Morgengrauen,
die ersten Vögelchen, sie waren schon erwacht.
das Rosenbeet gepflegt, nett anzuschauen,
die Blüten zeigten vornehm ihre Pracht.
 
Meine Gedanken waren gerade bei Marlene.
Es war zwei Wochen her, im Wonnemonat Mai,
als sie mir sagte - sie vergoss nicht eine Träne -
Ich liebe dich nicht mehr. Es ist vorbei".
 
Aus meinen Augenwinkeln nahm ich die Bewegung
der beiden Schwestern, meiner Nachbarinnen, wahr.
Ich spürte keine Lust auf die Begegnung,
als ich sie langsam, stetig näher kommen sah.
 
Die zwei begrüßten mich recht nett an jenem Morgen
und fragten mich, wie's mir inzwischen ist.
"Naja, wir machen uns ein wenig Sorgen."
Und ich erwiderte: "Ach, ja, nun, man vergisst.
 
Es trennen sich doch heut' so viele Paare.
Ich seh' das nüchtern und ich schaue nicht zurück.
Sie hat jetzt einen Andren. Gott bewahre.
Ich gönn' ́ihr doch von Herzen dieses Glück."
 
"Uns freut, dass wir ein wenig plaudern durften.
Ach, Ihre Rosen, oh, wie prächtig die jetzt blühen."
Dann drehten sie sich langsam um und schlurften
zurück ins Haus. Ich ließ sie gerne ziehen.
 
Ich stand dort eine Weile, es wurde später.
und fragte mich: Ob die zwei netten Schwestern
es sahen, dass das Beet, eins zwanzig mal zwei Meter
heut morgen deutlich höher ist als gestern?
 
Hi Rita,
 
was für eine harmlos verkleidete Moritat.
 
Ich hatte gleich die Melodie im Ohr, zu der man das Singen kann. Es ist etwas ganz bekanntes, aber mir fällt der Titel  nicht ein.
 
Das ist wirklich gut gemacht.
 
Gruß von Lé.
 
Hallo Rita Lin,
"es küsst sich die Lippe der zweiten, wie kaum sich die Lippe der ersten geküsst" (aus dem Gedächtnis zitiert.
Ja, eine alltägliche Geschichte, die dem Betroffenen aber sehr nahe geht
Was mich an dem Gedicht überzeugt, ist die flüssige Sprache!
Eine winzige Kleinigkeit: Lass doch die Apostrophe weg, sie stören das Schriftbild und sind eigentlich völlig überflüssig.
Liebe Grüße,
Hayk
 
Hey Létranger,
 
mir fällt da nur das Mackie Messer-Lied ein. Aber das meinst du wahrscheinlich nicht?
Ich freue mich ziemlich über dein Lob.
 
Aber lieber Hayk,
 
eine alltägliche Geschichte ?? Ich will doch schwer hoffen, dass nicht jeder Zweite in seinem Garten ...
Aber heutzutage muss man ja mit allem rechnen.
 
Für die Apostrophe hab' ich folgende Entschuldigung: Das ist ein altes Gedicht aus dem Fundus und aus einer Zeit, in der ich noch arglos Apostrophe verteilt hab'.
 
Grüßchen
Rita
 
Dank auch an @Gina @Berthold, @Margarete, @Sonja Pistracher, @Liaraund @Managarm für die Gefallensäußerungen.
 
.
.
 
Liebe Rita,
 
da hast du mich aber schön in die Irre geführt. Schon wollte ich mit deinem armen LI ganz arg mittrauern .... aber diese Rosen werden besonders blühen und gedeihen, bei dem Haufen organischem Dünger.
 
Echt cooool !
 
Liebe verstörte Grüße
Liara
 
Hi Rita,
ich bin wahrlich ein Trottel. Nachdem mich Liara vor kurzer Zeit strophenlang veräppelt hat, bin ich bei meiner Beurteilung, Dein Gedicht würde Alltägliches verkünden, davon ausgegangen, dass eine Beziehung den Bach runter gegangen ist. Dass die Beziehung in eine gewissermaßen  biologisch ungewöhnlichen aber nachhaltigen Lösung endete, habe ich dank stumpfer werdenden Synapsen nicht geschnallt.
Merci für den Nachhilfeunterricht.
Gruß,
Hayk
 
Du hast doch absolut recht, lieber Hayk, da ist eine Beziehung der Bach runter gegangen, nur endete sie nicht im fremden Hafen, sondern wurde vorzeitig tiefer gelegt.
 
"tiefer gelegt" ist eine wunderbare Umschreibung!
Ich bin davon überzeugt, dass Marlene im Sarg auf dem Bauch lag (damit sie, sollte sie noch mal wach werden, in die falsche Richtung gräbt).
Ich glaube, ich muss auch mal so was Makabres schreiben.
Liebe Grüße,
Hayk
 
Hey Aetschi,
 
das mit dem Rhythmus und den Hebungen, ich weiß. Bei diesem Gedicht ein echtes Problem für mich.
 
Es ist ein Gedicht aus meinen Anfängen in 2017. Damals wie heute bin ich bei dem Versuch, es besser hinzukriegen - gescheitert. Die kritischen Stellen zugunsten eines besseren Rhythmus auszumerzen, hätte bedeutet, dass es auf Kosten des Inhaltes geht.
 
Dein Vorschlag "wurd" (oder alt. ward?) ist das Einzigste, was mir auch vor dem erneuten Posten hier durch den Kopf ging, aber ich dachte: 'Komm, da sind noch so viele andere krumme Stellen drin, ich lass es so ursprünglich stehen, wie es damals war.'
 
Also mit künstlerischer Freiheit hat das wenig zu tun. Allenfalls mit Unfähigkeit, es besser zu machen.
 
LG
Rita
 
.
.
 
Hallo, Rita
da melde ich mich  auch noch.
Eine Schreiberin wie dich, bei der ich immer mit offenen Mund lese weil ich staunend über die Perfektion richtig neidisch werden könnte, zu verbessern oder kritisieren oder Anregungen da zu lassen, hätte ich mir fast nicht getraut, aber jetzt wage ich es mal.
 
 
Was mich interessiert: Wo steckte Marlene in den 2 Wochen? In der Gefriertruhe wahrscheinlich, denn im Mai bis Juni kanns ja schon recht warm werden.
Jedenfalls bin ich beim ersten lesen über die Zeit Differenz gestolpert ebenso über diesen Satz:
 
Aus meinen Augenwinkeln nahm ich die Bewegung
der beiden Schwestern, meiner Nachbarinnen, wahr.
ich dachte mir: warum macht sie es so umständlich, "die 2 Schwestern von ihren Nachbarinnen" und heut ist der Groschen gefallen (hab da extra nochmal reingeguckt deswegen) und das Komma wahrgenommen, trotzdem grammatikalisch meine ich müsste es heißen:
 
Aus meinen Augenwinkeln nahm ich die Bewegung
der beiden Schwestern, meine Nachbarinnen, wahr.
die Bewegung der beiden, es sind meine Nachbarinnen...du verstehst was ich meine.. die beiden Schwestern meiner Nachbarinnen: wären eben die Schwestern der Nachbarinnen
 
Ich kann Reimschema nicht, ich kann nur lesen  aber in dem Satz, den auch ÄÄÄtschi schon monierte hakts für mich auch.
Meine Gedanken waren gerade bei Marlene (ist mir zu lang und umständlich.
In Gedanken war ich eben bei Marlene...
oder von mir aus auch ohne das eben... Die Silbenzahlen der einzelnen Verse lassen für mich eh kein Schema erkennen (was ja nix heißt nur dass ICH es nicht erkenne), also würde es vielleicht nicht so ins Gewicht fallen.
 
 
"Naja, wir machen uns ein wenig Sorgen."
Und ich erwiderte: "Ach, ja, nun, man vergisst.
Naja und ach ja ist mir bisschen zu ähnlich, wenn zu ähnlich schläft mein Hirn ein, kann man aber easy going ändern: Wir machen uns ein wenig um sie Sorgen oder im 2. Vers ginge sowas wie: Es geht. Nun man...das würde auch nochmal einen Bezug zum Titel herstellen.
 
Ich stand dort eine Weile, es wurde später.
Ganz ehrlich, so kurz vor dem Schluss hätte ich hier fast aufgehört zu lesen. Ja! Wenn man ne Weile da steht wird es später ! Das brauch ich nicht lesen in einem Gedicht  das ist für das Signal zum umblättern.
Also, da fällt dir was ein, da bin ich sicher! ich hab gegrübelt und meine Unterlippe ist schon ganz zerbissen...ergebnislos...weil der nächste Satz mit und beginnt und wohl auch beginnen muss... aber aus mir kommt nix weiter raus als: ich stand noch eine Weile wie ein stiller Beter (oder stummer)was einfach zuviele Silben ergibt... Naja gut: so schlimm ist das mit dem später nicht
 
Liebe Rita, ich hoffe, dass ich dir  nicht zu schmerzhaft in deinen Lyrischen Eingeweiden herumgewühlt habe, bin ich doch eine glühende Bewunderin dessen was dein Geist hervorzubringen im Stande ist  (klingt schön schwülstig, gell, ist aber trotzdem ernstgemeint)
 
Herzliche Grüße 
Sali
 
 
liebe @Liara
 
danke nochmal fürs cool-finden.
 
Hi @SalSeda,
 
bloß keine Scheu, der Hinweis: "Feedback jeder Art" beinhaltet für mich auch ein 'Kritik jeglicher Art ist erlaubt'.
 
Es ist zwar schon ein paar Jährchen her, als ich das Gedicht geschrieben habe. Aber ich meine mich zu erinnern, dass mir viele der Stellen, die du kritisiert hast, schon damals selbst unangenehm aufgefallen waren. Für manche wusste ich keine Lösung.
 
Aber zunächst mal möchte ich dir zum Todeszeitpunkt eine detaillierte Beschreibung geben:
 
Marlene hat vor zwei Wochen das Aus verkündet. Dann ist sie erstmal zu ihrem Neuen gezogen. Kürzlich kehrte sie in das gemeinsame Haus zurück, um ihre letzten Sachen zu holen.
Hätte sie vielleicht nicht tun sollen.
Nein, im Ernst: Mit den zwei Wochen hatte zwar nicht gar kein Problem, aber das kleinere.
 
Auch mit dem Jaja/ach ja, nun ... nicht. Es stellt m.E. gut diese unverbindliche, langweilende (wie man an deiner Reaktion sieht) und leihernde Smalltalksituation nach? Aber diese Stelle kann man wirklich leicht ändern, wenn man möchte.
 
Mit meine Nachbarinnen hast du wohl Recht.
 
In Gedanken war ich ...
Das ist ein wirklich guter Vorschlag. Dass ich da nicht selbst ...
 
Ich stand dort eine Weile, es wurde später ...
war für mich auch ein Knackpunkt, aber nicht wegen der Dopplung (Weile/...später), sondern sondern der Länge und dem schiefen Rhythmus. Wurd statt wurde ist ein guter Kompromiss.
 
Das größte Problem hatte ich damals - und habe ich heute noch - mit der Überlänge dieses Teils:
 
es sahen, dass das Beet, eins zwanzig mal zwei Meter
 
Da hab ich mir den Kopf zermartert und keine Lösung gefunden. Denn die Maße müssen m. E. unbedingt rein. Aber bring mal diesen Pfingstochsen unter ...
 
Danke, dass du dich so ausführlich damit befasst hast.
 
Liebe Grüße
Rita
 
 
Ich lasse es aber mal in der Ursprungsversion stehen, damit man alle Kommentare danach noch nachvollziehen kann.
 
,
,
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Liebe Rita,
 
schön böse, genau wie ich es mag! Die Verse könnte man, glaube ich, leicht alle auf fünfhebig ummodeln. Sag Bescheid, wenn du dich dafür entscheidest. Hier nur ein Vorschlag für die letzte Strophe, weil "es wurd" nun wirklich keine Verbesserung ist:
 
Ich stand ein Weilchen dort, es wurde später.
und dachte: Sahen wohl die netten Schwestern
dass dieses Beet, eins zwanzig mal zwei Meter,
heut morgen deutlich höher ist als gestern?
 
LG Claudi
 
 


Ich stand ein Weilchen dort, es wurde später.


und dachte: Sahen wohl die netten Schwestern


dass dieses Beet, eins zwanzig mal zwei Meter,


heut morgen deutlich höher ist als gestern?


 
:blume:
 
 
Ja, ich will fünfhebig. Der Knoten scheint geplatzt. Ich hab auch schon weitere Ideen für die anderen Verse. Ich mach jetzt bissgen Heia und geb mich morgen dran. Setzt es dann unten drunter, Oben lass ich die Ur-Version.
 
Danke Claudi
 
Hier die zweite - 5hebige Version nach euren Kommentaren:
 
Im Garten hinterm Haus im Morgengrauen,
da stand ich, erste Vögel warn erwacht,
das Rosenbeet gepflegt, nett anzuschauen,
die Blüten zeigten vornehm ihre Pracht.
 
In Gedanken war ich gerade bei Marlene.
Es war zwei Wochen her, im Monat Mai,
sie sagte - und vergoss nicht eine Träne -
Ich liebe dich nicht mehr. Es ist vorbei".
 
Aus Augenwinkeln nahm ich die Bewegung
der Schwestern, meiner Nachbarinnen, wahr.
Ich spürte keine Lust auf die Begegnung,
als ich beide langsam näher kommen sah.
 
Die zwei begrüßten mich an jenem Morgen
recht nett und fragten, wie es mir so ist.
"Naja, wir machen uns ein wenig Sorgen."
Ich winkte ab: Nun ja, ach, man vergisst.
 
Es trennen sich doch heut' so viele Paare.
Ich seh' das nüchtern, schaue nicht zurück.
Sie hat jetzt einen Andren. Gott bewahre.
Ich gönn' ́ihr doch von Herzen dieses Glück."
 
"Uns freut, dass wir ein wenig plaudern durften.
Ach, Ihre Rosen, prächtig, wie sie blühen."
Dann drehten sie sich langsam um und schlurften
zurück ins Haus. Ich ließ sie gerne ziehen.
 
Ich stand ein Weilchen dort, es wurde später.
und dachte: Sahen wohl die netten Schwestern
dass dieses Beet, eins zwanzig mal zwei Meter,
heut morgen deutlich höher ist als gestern?
 
 
 
Moin Rita,
 
ein paar Holperer sind noch drin und ein paar Apostrophe könnten auch noch getilgt werden. Ich schreib einfach mal in Fettschrift rein. Die Begründung wirst du sicher selbst finden. Ansonsten einfach fragen.
 
Im Garten hinterm Haus im Morgengrauen,
da stand ich, erste Vögel warn erwacht,
das Rosenbeet gepflegt, nett anzuschauen,
die Blüten zeigten vornehm ihre Pracht,
 
versunken in Gedanken an Marlene.
Es war zwei Wochen her, im Monat Mai,
sie sagte - und vergoss nicht eine Träne -
Ich liebe dich nicht mehr. Es ist vorbei".
 
Aus Augenwinkeln nahm ich die Bewegung
der Schwestern (meine Nachbarinnen), wahr. - sonst müsste es m.E. meiner Nachbarinnen heißen
Ich spürte keine Lust auf die Begegnung,
als ich sie langsam näher kommen sah.
 
Die zwei begrüßten mich an jenem Morgen
recht nett und fragten, wie es mir so ist.
"Naja, wir machen uns ein wenig Sorgen."
ich winkte ab: "Nun ja, doch man vergisst.
 
Es trennen sich doch heute viele Paare.
Ich seh das nüchtern, schaue nicht zurück.
Sie hat jetzt einen Andren. Gott bewahre,
ich gönnihr  von Herzen dieses Glück."
 
"Uns freut, dass wir ein wenig plaudern durften.
Ach, Ihre Rosen, prächtig, wie sie blühen."
Dann drehten sie sich langsam um und schlurften
zurück ins Haus. Ich ließ sie gerne ziehen.
 
Ich stand ein Weilchen dort, es wurde später,
und dachte: Sahen wohl die netten Schwestern
dass dieses Beet, eins zwanzig mal zwei Meter,
heut morgen deutlich höher ist als gestern?
 
LG Claudi
 
Prima.

ich lass lieber meiner Schwestern stehen. In Klammern finde ich nicht so gut, passt nicht zum Text.
 
das
versunken in Gedanken an Marlene ist mir allerdings ein bisschen weit weg vom "da stand ich ..". Nach so viel Zwischengeschobenem tue ich mich schwer die Verbindung zum Anfang herzustellen.
 
Danke für deine/eure Mühe. Da hat ein alter Text von mir doch nochmal eine hübsche Auffrischung erhalten.
 
LG
Rita
 
Moin Rita,


 


ein paar Holperer sind noch drin und ein paar Apostrophe könnten auch noch getilgt werden. Ich schreib einfach mal in Fettschrift rein. Die Begründung wirst du sicher selbst finden. Ansonsten einfach fragen.


 


Im Garten hinterm Haus im Morgengrauen,


da stand ich, erste Vögel warn erwacht,


das Rosenbeet gepflegt, nett anzuschauen,


die Blüten zeigten vornehm ihre Pracht,


 


versunken in Gedanken an Marlene.


Es war zwei Wochen her, im Monat Mai,


sie sagte - und vergoss nicht eine Träne -


Ich liebe dich nicht mehr. Es ist vorbei".


 


Aus Augenwinkeln nahm ich die Bewegung


der Schwestern (meine Nachbarinnen), wahr. - sonst müsste es m.E. meiner Nachbarinnen heißen


Ich spürte keine Lust auf die Begegnung,


als ich sie langsam näher kommen sah.


 


Die zwei begrüßten mich an jenem Morgen


recht nett und fragten, wie es mir so ist.


"Naja, wir machen uns ein wenig Sorgen."


ich winkte ab: "Nun ja, doch man vergisst.


 


Es trennen sich doch heute viele Paare.


Ich seh das nüchtern, schaue nicht zurück.


Sie hat jetzt einen Andren. Gott bewahre,


ich gönnihr  von Herzen dieses Glück."


 


"Uns freut, dass wir ein wenig plaudern durften.


Ach, Ihre Rosen, prächtig, wie sie blühen."


Dann drehten sie sich langsam um und schlurften


zurück ins Haus. Ich ließ sie gerne ziehen.


 


Ich stand ein Weilchen dort, es wurde später,


und dachte: Sahen wohl die netten Schwestern


dass dieses Beet, eins zwanzig mal zwei Meter,


heut morgen deutlich höher ist als gestern?


 


LG Claudi
 
Hallo @Pissnelke , hi @Rita Lin,
 
es ist fünfhebig für mich nur möglicherweise besser, muss ich ehrlich schreiben.
Denn erstens ist jetzt der Chanson in meinem Inneren verstummt, und zweitens hatte gerade der geschwätzige Sound mit den 6 Hebungen besonders interessant mit dem Abgründigen im Text kontrastiert.
 
Vermutlich gibt es eben kaum Lieder und Chansons, die einen 5 /4 - Takt haben.
Für ein Gedicht, z.B. ein Sonett ist es allerdings absolut kein Schaden, wenn man nicht zu sehr an einen Leierkasten erinnert wird. 
 
Ich habe mir schon wiederholt Gedanken zur evolutionär übermächtigen Ausbreitung der fünfhebigen Verse gemacht.
Bisher dachte ich dabei nur an eine Balance zwischen  der Wirkung des Reims, und der Möglichkeit, die Verse abwechslungsreich zu gestalten. Jetzt denke ich auch an die Ungleichförmigkeit und Asymmetrie der fünfhebigen Verse, die ein Leiern und Singen erschwert.
 
Gruß Lé.
 
 
 
Hi Rita,
 
ich lass lieber meiner Schwestern stehen. In Klammern finde ich nicht so gut, passt nicht zum Text.
 
den Komma-Einschub "meiner Nachbarinnen" fand ich auch besser. Ich hatte mich da nur an deiner Änderung (sprich Verschlimmbesserung) orientiert.
 
Hi Lé,
 
hier hätte auch eine Mischung sechs-/fünfhebig sicher gut gepasst. Nur nicht so kunterbunt, sondern dann etwas regelmäßiger. Ich finde, wenn man veröffentlicht, muss man auch Rücksicht auf die Leser nehmen. Klar, da sind einige toleranter als andere. Für mich darf es jedenfalls nie so wirken, als sei der Autor zu faul oder zu unbeholfen gewesen.
 
LG Claudi
 
Ist angekommen. Aber ich bin bisschen verunsichert jetzt. Es gibt die eine oder andere Stelle, wo ich dachte: Wenn ichs fünfhebig mache, geht für mich was verloren, und nur weil ich es reduzieren muss?
 
z.B.
 
vorher:
Aus meinen Augenwinkeln nahm ich die Bewegung...
 
jetzt:
Aus Augenwinkeln nahm ich die Bewegung ...
 
Das "meinen" fehlt und ist nicht unwichtig.
 
Also eine Mischung aus hier 5 und 6-hebigen tuts wohl auch.
 
Aber eure letzten Bemerkungen
als sei der Autor zu faul oder zu unbeholfen gewesen.
 
nämlich, wie es nicht wirken sollte, nehme ich mal mit für künftig.
 
LG
 
 
  • Claudi
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