Hallo, Thomkrates,
zuerst bin ich auch ein wenig über 'sie suchen sich des Dings Ich-Bin' gestolpert. Dann las ich mir Perrys Kommentar durch. Und gerade dadurch merkte ich - doch, das geht. Wenn ich es etwas anders interpretiere bzw. auffasse. Klingt für mich so ein bisschen nach 'der Suche nach dem Stein der Weisen', also nach der Suche für die ultimative Lösung. Und danach, die Lösung in Dingen zu suchen bzw. danach, das 'Heil im Ding' zu suchen. Wenn ich also ein bisschen um die Ecke denke und noch ein bisschen weiter, dann kann ich auch herauslesen, dass Menschen sich nicht nur nach außen orientieren, sondern auch sich selbst a) nicht in sich selbst als Mensch suchen, b) nicht in anderen Menschen suchen - sie 'entmenschlichen' sich selbst und andere dabei.
Gut, ich kann mit dieser Interpretation natürlich auch völlig daneben liegen. Aber ich habe trotzdem sehr gerne durchdacht, was gemeint sein könnte.
Persönlich glaube ich nicht, wie Perry schreibt, dass wegen Liebe schon Kriege geführt wurden. Aber wegen Leidenschaft, dem Wunsch nach Besitz (was auch z. B. Helena, d. h. Menschen mit einschließt), mit Sicherheit. Es gab und gibt immer wieder Menschen, die Verliebtheit (oder auch Verknalltsein), sexuelle Anziehung und Besitzdenken für Liebe halten - leider.
Was Liebe ist, darüber wurden und werden durchaus 'verbale Kriege' geführt. Was ich als 'Thema verfehlt, setzen, 6' bezeichnen könnte ...
des Krieges und des Kampfes Sinn,
des Schmerzes und der Agonie,
Schmerz und Agonie. Dieser Vers lässt mich auch an Sadomasochismus denken. Hier könnte man als Argument einführen, dass es Menschen gibt, die nur dann sexuelle Lust empfinden und einen Orgasmus haben können, wenn sie entweder anderen Schmerzen zufügen oder umgekehrt, wenn ihnen Schmerzen zugefügt werden. Hier könnte man argumentieren, dass jemand das einem anderen 'zuliebe' tun könnte - also ohne dass dabei die eigene Lust im Vordergrund steht. Das ist ein schwieriges Thema. Und nicht eindeutig zu beantworten - wo könnte/sollte/müsste man eine Grenze ziehen? Ich glaube, bei dieser Frage würden sich 'die Geister scheiden'.
Der Liebe Frieden. Es wäre schön, wenn das immer so und so einfach wäre. Was aber, wenn z. B. das eigene Kind in akuter, direkter, unmittelbarer Lebensgefahr wäre und nur die Ausübung von Gewalt dessen Leben retten könnte? Ist ein 'Gewaltakt aus Liebe' möglich? Ich denke, in diesem Fall - ja. Ich liebe meine Tochter und meinen Enkelsohn. Und wenn ich wirklich gar keine Wahl hätte, gezwungen wäre, zur Gewalt zu greifen, dann - würde ich es tun. Weil ich beide sehr liebe und gar nicht anders entscheiden könnte.
Ja, mit der Liebe und uns unvollkommenen Menschen, da ist es gar nicht so einfach ...
LG,
Anonyma