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das Lied der Seelen

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I. Geister
 
An den Wänden
spiegelten sich Sonnenstrahlen
während der Himmel
Orange zu leuchten begann.
Es herrschte Frieden
und die Welt war im Einklang
in den Minuten
als der Tag zur Nacht wurde.
Doch es kam Wind auf
eiskalter Wind
als Warnung
vor dem was geschehen wird.
Doch es war Alles zu spät
zu viele Tränen waren geflossen
der Kampf war verloren
und man hörte sie springen.
Man hörte die letzten Schreie
während ein Raum sich füllte
mit Menschen
und ein letztes Flüstern verstummte.
Und das Blut
spritze an die Wände
„wie ein Sonnenuntergang“
dachten sie sich.
Und die Sonnen gingen unter
in blutroter Wärme
während sich die letzten Tränen
mit Blut vermischten.
Und während Zusammenstöße
das Leben enden ließen
fiel die Klinge zu Boden
und Alles wurde still.
Und die Welt stand still
als sich die Geister der Toten
auf der Erde wiederfanden
wo sie eigentlich nicht sein wollten.
 
 
II. Odyssee
 
Während mitten in der Nacht
eine Sternschnuppe
den Himmel erhellte
fingen hunderte Geister an zu schreien.
Sie schrien
nach Erlösung
sie schrien
nach Freiheit.
Doch ihr Schreien
ward nicht gehört
und sie wurden gezwungen
herumzuirren.
Jeder von ihnen
war einsam
in einer Weise
und sie mussten ihre Erlösung finden.
Doch es wurde eine Odyssee
und die stundenlange Suche
kam ihnen wie Jahre vor
die nie enden wollten.
Und vielleicht
konnten sie nur nicht mehr wahrnehmen
wie die Zeit vergeht
und irrten ewig umher.
 
 
III. Erlösung
 
Die Geister irrten umher
seit einer gefühlten Ewigkeit
oder einer tatsächlichen
das blieb in Frage gestellt.
Sie suchten nach ihrer Erlösung
doch was sie fanden
war Erinnerung
an ihr Leid.
Doch in all dem Leid
fanden sie einander
und beendeten gemeinsam
ihre endlose Einsamkeit.
Und zusammen wurden sie glücklich
fanden ihre Erlösung
und die ewige Umherirrung
hatte endlich ihr Ende gefunden.
Manche verblieben auf der Erde
manche gingen ins Licht
doch der Kontakt blieb aus
und das Ungewisse blieb verborgen.
Ob nun Himmel oder Hölle folgt
ein ewiges Nichts
oder doch Wiedergeburt
das wissen nur die Seelen.
 
© Tommy Böhmer
 
Hey,
 
erstmal Respekt das ist wirklich ein tolles Gedicht geworden. Sehr gefällt mir die Abschnitte die du eingebaut hast, und die verschiedenen von mir so gesehenen Perspektiven wie man auf die Geister blickt.
Sehr gut finde ich die Darstellung des Werdegangs der Seelen vom Leid und dem Umherirren bis hin zum endgültigen Ende und dem offenen Ende ob es in die Hölle geht oder in den Himmel wenn nicht sogar hin zur Wiedergeburt.
 
Wenn ich es richtig herausgelesen habe, bist du bezüglich der religiösen Einstellung im Gedicht offen, du hast verschiedene Aspekte, von verschiedenen religiösen Richtungen einfließen lassen, sowohl christliche Aspekte als auch buddhistische bzw. hinduistische Aspekte sind zu finden.
 
Alles in allem sehr toll geworden. Ich zolle dir meinen größen Respekt.
 
LG
Rabensohn
 
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