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Das Meer ist gierig

  • Lichtsammlerin
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Das Meer ist gierig
hat deine Träume erst gewiegt
dann in die Tiefe sinken lassen
hat dich auf Gischtkronen getragen
dann leis dein Herz ertränkt
die Steine schlugen noch
am Meeresgrund
die mit dir sanken
dorthin wo es dunkel war.
 
Du wusstest es
längst und deine Augen schlossen
sich vor dieser Zeit
verschlossen sich
 
das Meer ist gierig
die Felsen in der Brandung
wie Spielsteine
im Rad des Schicksals
im Kampf gegen Titanen
warst du das Leben
so nah am Tod
und Gischtzungen leckten
schon die Haut
im Spiegel die Mondin.
 
Manchmal verschlingt das Meer
lächelnde Menschen.
Spuckt sie aus
mit Salz im Haar
Kristalle auf der bleichen Haut
dein Herz ein ferner Traum
das Meer ist gierig.
 
Das Meer steht hier für das Leben, stimmt's?
In der vierten Strophe sagst du uns, dass du, trotz deiner optimistischen Natur, vom Schicksal schwer malträtiert wurdest.
Im ersten Vers bezeichnest du das Meer als gierig. Wäre nicht tückisch eine passendere Bezeichnung?
 
Hallo Carlos,
 
Wie du ganz richtig erkannt hast, ist das Meer hier eine Metapher. Ein Bild für die dunklen Seiten des Lebens, die wie Wellen nach einem greifen.
Tückisch ist es sicher auch.. passt allerdings nicht so gut zu dem Geschehen, das ich ausdrücken wollte. Ich spreche auch von "verschlingen" und es geht darum, wie das Meer das LD verzehrt, die Träume an sich reißt, immer hungernd nach mehr.
In dieses Bild scheint mir "gierig" besser zu passen.
Danke für deine Gedanken dazu.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo zoe,
 
danke dir fürs Lesen und deine Gedanken. Und ja, Wasser ist ohne Frage ein ambivalentes Element. Die Quelle des Lebens.. auch etwas unbekanntes, dunkles.. und ein wenig Geheimnis. Ein machtvolles Element, das Leben gibt und auch nehmen kann, es sind immer (mindestens) zwei Seiten.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
ich verwende das Meer in meinen Texten auch gerne, weil es so viele Stimmungen reflektieren kann.
Was die Bildsprache selbst anbelangt, habe ich beim "Fels in der Brandung" eher an etwas Widerstandsfähiges als an "Spielsteine" gedacht. Vielleicht wären Kieselsteine etc. da naheliegender, auch wenn die früher selbst Felsen waren.
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LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
das Meer ist unerschöpflich scheint mir, auch oder besonders für den lyrischen Geist..
Deine Assoziation ist sehr zutreffend, die "Felsen in der Brandung" sollen genau dies darstellen - etwas Widerstandsfähiges. Dass sie zu "Spielsteinen" werden, soll die Kraft und Gewalt des Meeres verdeutlichen, das aus diesen Felsen der Brandung Spielfiguren einer schicksalshaften Szenerie macht.
Das Meer hat eine Stärke, der selbst die Felsen nicht standhalten können.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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