Cornelius
Autor
Es will mir heute nicht gelingen,
ins Internet rasch einzudringen.
Der Eingang ist wie fest vernagelt,
die gute Laune gleich verhagelt.
Da lümmelt auf der Schreibtischkante
gelassen eine unbekannte
Figur, wie einem Buch entsprungen.
Die Überraschung ist gelungen.
Der kleine Wicht mit Zipfelkappe
riskiert sogleich die große Klappe:
"Das Offlein bin ich, bitte sehr,
der Kobold aus dem Datenmeer!
Dein Netzwerk ist schon ganz verstaubt,
drum wird es heute neu verschraubt.
Das regelt zügig dein Provider.
Bald bist du wieder aus dem Schneider.
Sei nicht des Trübsinns fette Beute!
In dieser Straße sickert heute
kein Tropfen durch die Bambusleitung.
Lies lieber mal die Tageszeitung!
Das ganze weite Word Wide Web,
das ist doch nur ein großer Nepp!
Erfreue dich am Analogen,
sonst bist du digital betrogen.
Was brauchst du stündlich Horrornews?
Verscheuche den Novemberblues.
Steh auf und schnüre deine Schuhe
und lass dein Notebook mal in Ruhe.
Geh raus und sieh, wie deine Augen
die Welt zu spiegeln trefflich taugen!
Du siehst die Bäume und den See
durch sie in Farbe und 3 D.
Und hör die Vögel tirilieren!
Das kann KI nicht imitieren.
Sie kann dich wohl brillant verschaukeln,
um eine Welt dir vorzugaukeln,
die alle deine Wünsche stillt,
ein fast perfektes Abziehbild,
vor welchem du verloren träumst,
das Unverfälschte glatt versäumst.
Erwache doch aus dieser Trance!
Just heute hast du hier die Chance.
Nun werde ich mich bald empfehlen,
dich armen Tropf nicht länger quälen.
Schon morgen kommt mein kleiner Bruder,
das Onlein wieder, dieses Luder,
und bläst erneut zur großen Schlacht.
Ich wünsche schon mal gute Nacht!"
Dank an dieser Stelle an Joshua Coan für seine Geschichte "Ein Morgen mit Braunis", die mich dazu angeregt hat, nach weiteren sich in unserem Alltag materialisierenden Plagegeistern Ausschau zu halten.
ins Internet rasch einzudringen.
Der Eingang ist wie fest vernagelt,
die gute Laune gleich verhagelt.
Da lümmelt auf der Schreibtischkante
gelassen eine unbekannte
Figur, wie einem Buch entsprungen.
Die Überraschung ist gelungen.
Der kleine Wicht mit Zipfelkappe
riskiert sogleich die große Klappe:
"Das Offlein bin ich, bitte sehr,
der Kobold aus dem Datenmeer!
Dein Netzwerk ist schon ganz verstaubt,
drum wird es heute neu verschraubt.
Das regelt zügig dein Provider.
Bald bist du wieder aus dem Schneider.
Sei nicht des Trübsinns fette Beute!
In dieser Straße sickert heute
kein Tropfen durch die Bambusleitung.
Lies lieber mal die Tageszeitung!
Das ganze weite Word Wide Web,
das ist doch nur ein großer Nepp!
Erfreue dich am Analogen,
sonst bist du digital betrogen.
Was brauchst du stündlich Horrornews?
Verscheuche den Novemberblues.
Steh auf und schnüre deine Schuhe
und lass dein Notebook mal in Ruhe.
Geh raus und sieh, wie deine Augen
die Welt zu spiegeln trefflich taugen!
Du siehst die Bäume und den See
durch sie in Farbe und 3 D.
Und hör die Vögel tirilieren!
Das kann KI nicht imitieren.
Sie kann dich wohl brillant verschaukeln,
um eine Welt dir vorzugaukeln,
die alle deine Wünsche stillt,
ein fast perfektes Abziehbild,
vor welchem du verloren träumst,
das Unverfälschte glatt versäumst.
Erwache doch aus dieser Trance!
Just heute hast du hier die Chance.
Nun werde ich mich bald empfehlen,
dich armen Tropf nicht länger quälen.
Schon morgen kommt mein kleiner Bruder,
das Onlein wieder, dieses Luder,
und bläst erneut zur großen Schlacht.
Ich wünsche schon mal gute Nacht!"
Dank an dieser Stelle an Joshua Coan für seine Geschichte "Ein Morgen mit Braunis", die mich dazu angeregt hat, nach weiteren sich in unserem Alltag materialisierenden Plagegeistern Ausschau zu halten.