Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Das Radio leis plärrend

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • anais
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 485
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Das Radio leis plärrend, in jenem Ton,
der mich penetriert, seit Jahren schon;
die Funzel hoch oben, im trüben Licht,
gar spärlich, die Gäste erkennt man nicht.
 
Hier ein Gemurmel, wie leises Gebrumm,
es zu ergründen, geh um den Tresen ich rum;
da seh ich sie sitzen, vor sich schales Bier,
die Köpfe zusammen, verschworene Vier.
 
Zwar streng ich mich an, doch höre ich nicht,
was der eine zum andern, leise da spricht;
als einer mich sieht, werden alle ganz stumm,
sie schweigen, bis ich um die Theke herum.
 
Dann setzen sie flüsternd ihre Gespräche fort,
ich selbst suche weiter, an einem anderen Ort;
hölzerne Treppenstufen knarren lang nach,
so steig ich herauf, bis zum Raum unterm Dach.
 
Der selbst erstrahlt müde, im diffusem Licht,
eine unheimlicher Ort, der mich, hier anspricht;
voll weißer Spinnweben, im Geister Verstecke,
nur Angst schürende Dinge, ich ringsum entdecke.
 
Für mich umgibt eine schaurige Aura das Haus,
ich stürme hinunter, ganz auf die Straße hinaus;
seh dabei mich um, mit gar unsicheren Blick,
verspüre vier Messer schon in meinem Genick.
 
Doch vier Ganoven, muss ich Euch gestehen,
hab wenig später, ich im Theater gesehen;
dort konnte ich mich, an jenem Stücke laben,
das sie doch so leise, im Lokal geprobt haben.
 
Die Kammer unterm Dach, sehe ich nun ein,
wird wohl einfach nur, Requisitenraum sein;
was mich dort verängstigt im dunklem Licht,
ist ein Fundus von Dingen, aus jetziger Sicht.
 
So tragen wir in uns, das Dunkel, das Licht,
können nicht sagen, was uns wo, wie anspricht;
doch den Verstand nutzend, die Dinge verstehen,
können wir künftig, die Wahrheit klar sehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Lieber @Kurt Knecht - so wahr gesprochen und in einem wirklich sehr schönen Gedicht verarbeitet - unsere oft eingebildete Angst, in die wir uns so richtig hineinsteigern können. Ein bisschen nachgedacht und schon gehts wieder. Vor allem Kinder neigen dazu, diese Geistergeschichten aufzunehmen und für bare Münze weiterzuverbreiten. Da muss man etwas aufpassen, wenn man zu gruselige Geschichten erzählt.
Gefällt mir sehr, wie du diese Eigenschaft des Menschen in deinen Zeilen verpackt hast.
Wirklich gelungen.
LG Sonja
 
Hallo Kurt,
 
sehr spannend geschrieben und am Ende löst sich alles auf...
 
Sehr gerne gelesen
 
Liebe Grüsse
anais 
 
  • anais
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 485
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben