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Feedback jeder Art Das Reimen bringt groß Freud

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Hayk

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Du schreibst, so höre ich dich leise klagen,
sehr oft in ungereimten Versen deine Lieder.

Ich will es heute wagen, dich zu fragen,
weshalb du nicht, wie andre brav und bieder,
den Jubel, deine Lust und deine Klagen
in schöne Reime setzt und immer wieder
in ungewohnten Worten zu uns sprichst,
das ist des Landes nicht der Brauch, du brichst

 
die Regeln, schwelgst in unerhörten Tönen,
versuchst im Blankvers Pegasus zu reiten, 
mit Amphibrachys, manchmal wirklich schönen,
und Daktylen, die deinen Tanz begleiten, 
versuchst du unsre Ohren zu verwöhnen;
du stimmst der Stradivari neu die Saiten
und führst den Bogen recht gekonnt darüber,
jedoch, mein Freund, der Endreim wär mir lieber.

 
Mein allerliebstes Kind, ich habs gewagt,
das Resultat, du kannst es unten lesen.
Mit Stanzen hab ich meinem Schatz gesagt,
er sei mein Traum vom großen Glück gewesen.
Ich hab in Reimen schüchtern nachgefragt,
ob wir wohl aneinander wolln genesen.
Wir schritten glückerfüllt zum Traualtar,
vorbei wars trotz des Reims nach einem Jahr.

 
Der Heiratsantrag:
 
Beim leisen Klang, der kaum mein Ohr erreicht,
der tönt, wenn Tau am Morgen von den Halmen
auf Glitzerbahn zu Boden fällt, - vielleicht
die Partitur beglänzt der Lerchen Psalmen,
die Nacht dem goldnen Sonnensturme weicht
und Liebesgötter lächelnd Siegespalmen
zum Gruß uns Hochbeglückten freudig schwenken,
uns neue Lust für frohe Stunden schenken,

 
betrete ich den Raum, in dem dein Duft,
dein Atem mich mit neuem Leben füllen.
Hier saug ich ein des Frühlings frische Luft
und lass von Blütendämpfen mich umhüllen.
Heraus, nur schnell, aus der Matratzengruft,
lass uns den Lebensdurst im Freien stillen,
beklage nicht das Ende deines Traumes,
denn unter Zweigen eines Apfelbaumes

 
erwart ich dich mit sehnsuchtsvollem Blick
und will dich küssen, will dir küssend sagen:
Du meiner Tage, meiner Nächte Glück,
erlaube mir, dich schüchtern-lieb zu fragen,
ob du, - ich stottre, - sags an einem Stück -,
ob du, mein Lieb, in viermal hundert Tagen,
im Wonnemonat mir dein Jawort gibst.
Sag ja, sags laut und sag, dass du mich liebst.

 
 
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