Das Schweigen des Fremdlings
„Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Lande wohnen wird, den sollt ihr nicht schinden. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Lutherbibel 1912 (3. Mose 19,33)
Du reichst mir den Kelch mit deinem Alphabet,
schenkst mir Kulissen mit neuen Herren.
Sprichst und gibst mir moderne Kleider.
Kleider, die sich fremd anfühlen auf meiner Haut.
Eingeschüchtert wanke ich als Bettler.
Bettler, der vor lauter Licht im Schatten steht.
Jetzt bin ich frei - ein Vogel ohne Flügel,
der die Melodie der Kinderzeit vermisst.
Es ist bitter nicht verstanden zu werden.
In misstrauische Augen zu sehen,
als ob ich etwas verbrochen hätte.
Ich werde lernen müssen
eure Kleider zu tragen,
eure Sprache zu sprechen.
Senke den Kopf und schweige.
Alle schweigen jetzt,
nur meine innere Stimme flüstert
hoffend, auf offene Hände,
ein Lächeln und einen Blick,
der mir nicht ausweicht.
„Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Lande wohnen wird, den sollt ihr nicht schinden. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Lutherbibel 1912 (3. Mose 19,33)
Du reichst mir den Kelch mit deinem Alphabet,
schenkst mir Kulissen mit neuen Herren.
Sprichst und gibst mir moderne Kleider.
Kleider, die sich fremd anfühlen auf meiner Haut.
Eingeschüchtert wanke ich als Bettler.
Bettler, der vor lauter Licht im Schatten steht.
Jetzt bin ich frei - ein Vogel ohne Flügel,
der die Melodie der Kinderzeit vermisst.
Es ist bitter nicht verstanden zu werden.
In misstrauische Augen zu sehen,
als ob ich etwas verbrochen hätte.
Ich werde lernen müssen
eure Kleider zu tragen,
eure Sprache zu sprechen.
Senke den Kopf und schweige.
Alle schweigen jetzt,
nur meine innere Stimme flüstert
hoffend, auf offene Hände,
ein Lächeln und einen Blick,
der mir nicht ausweicht.