Das Sorgenritual
Federwetzend schreibe ich Emotionen schwungvoll auf herzloses Papier und suche nach Befreiung, während ich mich, paradoxerweise, im Alkohol ertränke um dem Erstickungstod durch unvergossenen Tränen zu entgehen. Wie kommt es, dass mir dieses Fest der Liebe, jetzt wo ich dieselbige endlich gefunden habe, um so vieles düsterer erscheint als alle zuvor und ich mich des Eindruckes nicht erwehren kann, dass meine ganze Welt sich dem Schwarz und Weiß dieser Zeilen angleicht noch während ich sie tippe? Mein ganz persönliches Pleasantville erschaffend, kann ich nicht davon ablassen mich zu quälen und mir die Bilder früherer Glückseligkeit, zusammen mit dem romantischen Gesäusel diverser Bands, vor Augen (und Ohren) zu führen. Dabei ist mein Engel nicht einmal wirklich davongeflogen, nur ein Stück außer Reichweite gerutscht und auch meine Freunde sind nicht wirklich gegangen, sie scheinen nur ferner. Doch trotzdem sitze ich nun einsam hier und schreibe das erste mal in meinem Leben einen Prosatext, da mich die Muse für meine geliebte Lyrik im Stich lässt. Noch vor einigen Monaten hatte es mich doch auch kaum berührt, Weihnachten so zu verbringen wie ich es gewohnt war. Warum übermannt mich die Sehnsucht jetzt so vollends, dass ich der Sentimentalität an Heim falle und solch farbenreichen Text male, dass Herr Walter ihn wahrscheinlich nicht zur Gänze erfassen wird? Auch wenn mein Körper mich zwingt über den vorangegangen Satz zu lächeln, so bleibt dieser Freudenmoment doch oberflächlich und stumpf während ich weiter zerbreche. „Die Sehnsucht in uns, nach dem was wir begehren, wird um so stärker sollten wir das Ziel unserer Begierden erreicht haben und es wieder aus der Hand geben müssen.“ Auch wenn ich ähnliches schon unzählige Male zuvor vernommen habe, so ist es doch etwas ganz anderes, diese Erfahrung am eigenen Leib zu verspüren. Aber ist das wirklich schon die ganze Antwort auf meine erste Frage? Und warum zieht es mich immer in den Momenten, in denen sich Gewitterwolken sammeln, zurück zum Schreibbrett? Wieso lassen sich diese Ketten, die mich knechten, so leicht sprengen und wieso bringt es mir soviel Erleichterung, alles was mich bedrückt, einfach durch aufschreiben zu visualisieren? Ich weiß, ich bin nicht der einzige dem es so geht, als Beweis sei hier anzufügen, dass Schreiben auch Einfluss in unsere moderne Therapeutik gefunden hat. Doch hat mir niemand erklärt weshalb gerade in schlechten Zeiten die Kreativität des Menschen auszubrechen zu scheint. Über die halbe Stunde, welche mich dieser Tropfen aus meinem Herzen gekostet hat, habe ich 5 Weißbiere vergossen und es geht mir besser. Doch glaube ich nicht, dass ich das ihnen zu verdanken habe. Viel eher waren sie nur Teil eines Rituals und ich muss dem Papier danken, welches meine ungeweinten Tränen als Tinte aufgenommen hat. Letztendlich hat jeder seine eigenen Vorgehensweisen um seinen Geist zu erleichtern, in meine habe ich jetzt Einblick gewährt.
N.J.B. - 23.12.2008 - 21:54
Bitte verzeiht die orthografischen Mängel, ich war müde und betrunken und niemand wollte bisher lektorieren, also fühlt euch frei :wink:
lg Torsul
Federwetzend schreibe ich Emotionen schwungvoll auf herzloses Papier und suche nach Befreiung, während ich mich, paradoxerweise, im Alkohol ertränke um dem Erstickungstod durch unvergossenen Tränen zu entgehen. Wie kommt es, dass mir dieses Fest der Liebe, jetzt wo ich dieselbige endlich gefunden habe, um so vieles düsterer erscheint als alle zuvor und ich mich des Eindruckes nicht erwehren kann, dass meine ganze Welt sich dem Schwarz und Weiß dieser Zeilen angleicht noch während ich sie tippe? Mein ganz persönliches Pleasantville erschaffend, kann ich nicht davon ablassen mich zu quälen und mir die Bilder früherer Glückseligkeit, zusammen mit dem romantischen Gesäusel diverser Bands, vor Augen (und Ohren) zu führen. Dabei ist mein Engel nicht einmal wirklich davongeflogen, nur ein Stück außer Reichweite gerutscht und auch meine Freunde sind nicht wirklich gegangen, sie scheinen nur ferner. Doch trotzdem sitze ich nun einsam hier und schreibe das erste mal in meinem Leben einen Prosatext, da mich die Muse für meine geliebte Lyrik im Stich lässt. Noch vor einigen Monaten hatte es mich doch auch kaum berührt, Weihnachten so zu verbringen wie ich es gewohnt war. Warum übermannt mich die Sehnsucht jetzt so vollends, dass ich der Sentimentalität an Heim falle und solch farbenreichen Text male, dass Herr Walter ihn wahrscheinlich nicht zur Gänze erfassen wird? Auch wenn mein Körper mich zwingt über den vorangegangen Satz zu lächeln, so bleibt dieser Freudenmoment doch oberflächlich und stumpf während ich weiter zerbreche. „Die Sehnsucht in uns, nach dem was wir begehren, wird um so stärker sollten wir das Ziel unserer Begierden erreicht haben und es wieder aus der Hand geben müssen.“ Auch wenn ich ähnliches schon unzählige Male zuvor vernommen habe, so ist es doch etwas ganz anderes, diese Erfahrung am eigenen Leib zu verspüren. Aber ist das wirklich schon die ganze Antwort auf meine erste Frage? Und warum zieht es mich immer in den Momenten, in denen sich Gewitterwolken sammeln, zurück zum Schreibbrett? Wieso lassen sich diese Ketten, die mich knechten, so leicht sprengen und wieso bringt es mir soviel Erleichterung, alles was mich bedrückt, einfach durch aufschreiben zu visualisieren? Ich weiß, ich bin nicht der einzige dem es so geht, als Beweis sei hier anzufügen, dass Schreiben auch Einfluss in unsere moderne Therapeutik gefunden hat. Doch hat mir niemand erklärt weshalb gerade in schlechten Zeiten die Kreativität des Menschen auszubrechen zu scheint. Über die halbe Stunde, welche mich dieser Tropfen aus meinem Herzen gekostet hat, habe ich 5 Weißbiere vergossen und es geht mir besser. Doch glaube ich nicht, dass ich das ihnen zu verdanken habe. Viel eher waren sie nur Teil eines Rituals und ich muss dem Papier danken, welches meine ungeweinten Tränen als Tinte aufgenommen hat. Letztendlich hat jeder seine eigenen Vorgehensweisen um seinen Geist zu erleichtern, in meine habe ich jetzt Einblick gewährt.
N.J.B. - 23.12.2008 - 21:54
Bitte verzeiht die orthografischen Mängel, ich war müde und betrunken und niemand wollte bisher lektorieren, also fühlt euch frei :wink:
lg Torsul