Cornelius
Autor
Ein Vogel rennt durch Neusüdwales,
Empfänger göttlichen Befehls.
Dort flitzt der Thermometerhahn
wie angepeitscht von eitlem Wahn.
Ihm bleibt die Mühe nicht erspart,
zwecks Fortbestandes seiner Art
durch stetes Scharren mit den Läufen
sich einen Hügel aufzuhäufen
aus kompostiblen Pflanzenresten.
Er sucht im Norden, Osten, Westen
und selbstverständlich auch im Süden,
bis seine Beine doch ermüden,
darf Tag und Nacht sich einsam schinden,
genügend davon aufzufinden,
denn seine Thermometerhenne
verscheuchte er von seiner Tenne.
Des Nestes Stoff erschöpft sich bald
in diesem schattenlosen Wald.
Dann endlich steht der stolze Bau.
Warum, das weiß man nicht genau.
Details bedürfen noch der Klärung,
doch sorgt des Blätterhaufens Gärung
im Inneren für Ofenhitze,
die stündlich mit der Zungenspitze
besagter Thermometerhahn
als seines Schöpfers Untertan,
den Schnabel tief im warmen Mist,
zu prüfen stets beflissen ist.
Das Laub ist ständig umzuschichten,
fast immer etwas abzudichten,
hinzuzufügen, zu entfernen,
bei Tageslicht und unter Sternen.
Der Pflegeaufwand ist beträchtlich.
Manch andrer Vogel denkt verächtlich:
"Der will den Bürzel nicht beschmutzen,
um ihn beim Brüten zu benutzen.
Kanns eines Vogels Stolz verletzen,
sich auf sein eignes Nest zu setzen?
Drei Wochen Sitzstreik, aber dann
wär er erneut ein freier Mann,
statt lange hier herum zu eiern
und seine Zunge auszuleiern."
So lacht im Gummibaum der Hans,
verspottet diesen Eiertanz,
und auch das Riesenkänguru
sieht staunend diesem Werke zu.
Dann ist verstrichen ein Quartal
voll Mühe, Plackerei und Qual.
Der Nachwuchs darf nun endlich schlüpfen
und fröhlich durch den Buschwald hüpfen.
Sogleich lässt Vati sie allein
im lichten Eukalyptushain.
An diesem schönen Tage endet
die Sorgfalt, die er aufgewendet.
Ein kurzer Urlaub ist sein Lohn.
Die Kükenfreunde warten schon.
Der Taipan und die Todesotter
erschnuppern nicht nur frischen Dotter.
Die Tafel ist jetzt reich gedeckt,
so wie Natur es wohl bezweckt.
Empfänger göttlichen Befehls.
Dort flitzt der Thermometerhahn
wie angepeitscht von eitlem Wahn.
Ihm bleibt die Mühe nicht erspart,
zwecks Fortbestandes seiner Art
durch stetes Scharren mit den Läufen
sich einen Hügel aufzuhäufen
aus kompostiblen Pflanzenresten.
Er sucht im Norden, Osten, Westen
und selbstverständlich auch im Süden,
bis seine Beine doch ermüden,
darf Tag und Nacht sich einsam schinden,
genügend davon aufzufinden,
denn seine Thermometerhenne
verscheuchte er von seiner Tenne.
Des Nestes Stoff erschöpft sich bald
in diesem schattenlosen Wald.
Dann endlich steht der stolze Bau.
Warum, das weiß man nicht genau.
Details bedürfen noch der Klärung,
doch sorgt des Blätterhaufens Gärung
im Inneren für Ofenhitze,
die stündlich mit der Zungenspitze
besagter Thermometerhahn
als seines Schöpfers Untertan,
den Schnabel tief im warmen Mist,
zu prüfen stets beflissen ist.
Das Laub ist ständig umzuschichten,
fast immer etwas abzudichten,
hinzuzufügen, zu entfernen,
bei Tageslicht und unter Sternen.
Der Pflegeaufwand ist beträchtlich.
Manch andrer Vogel denkt verächtlich:
"Der will den Bürzel nicht beschmutzen,
um ihn beim Brüten zu benutzen.
Kanns eines Vogels Stolz verletzen,
sich auf sein eignes Nest zu setzen?
Drei Wochen Sitzstreik, aber dann
wär er erneut ein freier Mann,
statt lange hier herum zu eiern
und seine Zunge auszuleiern."
So lacht im Gummibaum der Hans,
verspottet diesen Eiertanz,
und auch das Riesenkänguru
sieht staunend diesem Werke zu.
Dann ist verstrichen ein Quartal
voll Mühe, Plackerei und Qual.
Der Nachwuchs darf nun endlich schlüpfen
und fröhlich durch den Buschwald hüpfen.
Sogleich lässt Vati sie allein
im lichten Eukalyptushain.
An diesem schönen Tage endet
die Sorgfalt, die er aufgewendet.
Ein kurzer Urlaub ist sein Lohn.
Die Kükenfreunde warten schon.
Der Taipan und die Todesotter
erschnuppern nicht nur frischen Dotter.
Die Tafel ist jetzt reich gedeckt,
so wie Natur es wohl bezweckt.