Das Versprechen
„Ich bitte Dich, schäme dich nicht dafür, dass du nicht perfekt bist. Die Menschen sind unvollkommen – und gerade das macht sie so wunderschön.“
Das hast Du zu mir gesagt. Und weißt Du, ich hätte Dich küssen mögen für diese Worte.
Doch dann begann ich mich auf einmal zu fragen: Würdest Du meine Unvollkommenheit immer noch so bedingungslos hinnehmen, wenn Du tatsächlich all ihre Facetten kennen würdest? Wärst Du immer noch in gleichem Maße bereit, meine dunklen Stellen zu respektieren, wenn Du Dir der Tiefe und Unwiderruflichkeit ihrer Finsternis tatsächlich bewusst wärest?
Kennst Du mich denn überhaupt wirklich? Kenne ich Dich? Gibt es für zwei Menschen überhaupt einen Weg, einander zu sehen, so wie sie sind, einander zu erreichen und im Innersten zu berühren? Und wenn nicht, ist es uns dann überhaupt möglich, einander wertzuschätzen?
Kann man jemanden lieben, den man nicht kennt?
Das Verrückte ist: Ja, das kann man. So jedenfalls empfinde ich es. Ein Mensch vermag einen anderen Menschen zu lieben, ohne ihn vollkommen zu kennen. Der Gegenstand der Liebe – ein verschwommenes, für immer unvollendetes, nur erahntes Bild des jeweils anderen.
Wenn wir also sagen: „Ich respektiere und schätze all Deine Unvollkommenheiten, denn sie machen Dich zu dem Menschen, der Du bist.“
– dann meinen wir wohl viel eher (ohne uns dessen wirklich bewusst zu sein):
„Ich bin bereit, all die Orte in Dir, die ich nicht kenne, all Deine Rätsel, die ich nicht lösen kann, all die Dinge an Dir, die ich nicht verstehe, all das mir Fremde und Unerreichbare an Dir, all das, was ich nicht sehen kann – ich bin bereit, all das wertzuschätzen und anzunehmen, denn es macht Dich zu dem Menschen, der Du bist – einem Menschen, von dem ich wohl nie ein vollendetes Bild werde zeichnen können.
Und in dieser Unvollendbarkeit
liegt Deine Freiheit.“
„Ich bitte Dich, schäme dich nicht dafür, dass du nicht perfekt bist. Die Menschen sind unvollkommen – und gerade das macht sie so wunderschön.“
Das hast Du zu mir gesagt. Und weißt Du, ich hätte Dich küssen mögen für diese Worte.
Doch dann begann ich mich auf einmal zu fragen: Würdest Du meine Unvollkommenheit immer noch so bedingungslos hinnehmen, wenn Du tatsächlich all ihre Facetten kennen würdest? Wärst Du immer noch in gleichem Maße bereit, meine dunklen Stellen zu respektieren, wenn Du Dir der Tiefe und Unwiderruflichkeit ihrer Finsternis tatsächlich bewusst wärest?
Kennst Du mich denn überhaupt wirklich? Kenne ich Dich? Gibt es für zwei Menschen überhaupt einen Weg, einander zu sehen, so wie sie sind, einander zu erreichen und im Innersten zu berühren? Und wenn nicht, ist es uns dann überhaupt möglich, einander wertzuschätzen?
Kann man jemanden lieben, den man nicht kennt?
Das Verrückte ist: Ja, das kann man. So jedenfalls empfinde ich es. Ein Mensch vermag einen anderen Menschen zu lieben, ohne ihn vollkommen zu kennen. Der Gegenstand der Liebe – ein verschwommenes, für immer unvollendetes, nur erahntes Bild des jeweils anderen.
Wenn wir also sagen: „Ich respektiere und schätze all Deine Unvollkommenheiten, denn sie machen Dich zu dem Menschen, der Du bist.“
– dann meinen wir wohl viel eher (ohne uns dessen wirklich bewusst zu sein):
„Ich bin bereit, all die Orte in Dir, die ich nicht kenne, all Deine Rätsel, die ich nicht lösen kann, all die Dinge an Dir, die ich nicht verstehe, all das mir Fremde und Unerreichbare an Dir, all das, was ich nicht sehen kann – ich bin bereit, all das wertzuschätzen und anzunehmen, denn es macht Dich zu dem Menschen, der Du bist – einem Menschen, von dem ich wohl nie ein vollendetes Bild werde zeichnen können.
Und in dieser Unvollendbarkeit
liegt Deine Freiheit.“