Der Affe
der Affe wütet!
man hat ihm widersprochen!
den geheiligten Grund entzogen
auf dem er auf Teppichen brütet
gekrümmt, zum Abgrunde hin:
der Affe liebt was sein Vorbild will!
der Affe fürchtet!
schon Morgen verändert sich
was sicher schien, behütet!
auch wenn ausgelöschtes Leben
darunter litt, solang’s ihm dient
folgt er unbeirrt!
der Affe hasst!
schon immer überfiel er
Gruppen ohne Gegenwehr!
mit andrem Fell, andren Gedanken
zu seinem schwarzweißen Kontrast:
dem siegreichen Heil
prophetischer Pöbel-Gewalten
der Affe tötet!
geschaffen von Göttern
die als Raumfahrer Welten besucht –
gescheiterte Experimente löschten
mit der Sintflut;
auch später wurde er nicht gescheit:
für seinen Glauben zu töten bereit!
der Affe äfft nach
und wer dies nicht auswendig lernt
und zweifellos vereinnahmt
dem stellt er misstrauisch nach
und spielt sich auf als Gott!
nur Affen folgt der einhellige Mob!
der Affe bleibt ein Affe!
er mag sich brüsten und verleiden
mit leeren Symbolen
geschmückte Waffen
an den Nachwuchs verteilen...
er glaubt sich auserwählt auf Erden
und auch das All darf er verderben!
den Affen gehört das Himmelreich!
dort sind alle affengleich
und tragen feuerfeste Flügel
zwischen küssenden Löwen
die ihre Lämmer sanft verwöhnen
und jeder darf auf Papas Schoß:
ja, der Affe, der ist (hoffnungs) los!
© j.w.waldeck 2017