Der Duft des kleinen Glücks
Das Blattwerk ging der Blume verloren und ihr Blütenkleid ist von einfacher Pracht.
Mutterseelenallein wächst sie am Rain eines Ackers, der brach und vergessen im Irgendwo liegt.
Ein unerklärbar fremdes Gefüge wies mir den Weg zum Brachland hin, der unwegsam durch Stolpersteine
und tiefbreite Gräben, die waghalsig zu überspringen sind.
Und da steht sie nun, die schlichte Schönheit, die so zerbrechlich erscheint wie feinstes Porzellan
und mit einer rotgoldnen Aura, die mir in der untergehenden Sonne verschwenderisch entgegen strahlt.
Versucht bin ich sie zu berühren, doch ziehe meinen halb ausgestreckten Arm wieder zurück.
„Bitte berühre mich nicht“, glaub ich leise gehaucht zu hören. Eine Brise trägt die Flüsterworte zu mir.
Emotionaler kann ein Moment nicht sein und in dem Duft des kleinen Glücks will ich mich berauschen
und in ihm schwelgen eine kleine Zeit.
© Sternwanderer