Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Der Polyp

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • gummibaum
    letzte Antwort
  • 5
    Antworten
  • 968
    Aufrufe
  • Teilnehmer

gummibaum

Autor
Er war einer dieser Typen
aus der Zunft der Darmpolypen,
hob die Glatze, schleimig rosa,
aus den Falten der Mukosa.
Schaute neidisch auf die Stühle,
aber hing am Stiel im Pfühle
viel zu fest, um wie die andern
immerzu im Takt zu wandern.
Seine Hemmung zu verlieren,
ließ er Gutes wegmutieren,
und im Sog der Eitelkeiten     
sich zergliedern und verbreiten.
Schuf auf seiner Zielgeraden   
endlich maximalen Schaden.
Starb darin. - Die kleinen Macker
werden gern zum größten Kacker…
 
 
Danke, lieber Lé für dein Lob. 
 
Zu deiner Frage:
 
Tumorsuppressorgene (die in normalen Zellen eine Entartung verhindern) werden durch spontane Mutationen in einzelnen Zellen des Polypen inaktiviert.
 
Beste Grüße von gummibaum
 
 
 
Lieber gummibaum,
 
die perfekte Beschreibung eines Tumors in den Eingeweiden - noch dazu mit sauberen Begriffen wie "Mukosa".
 
Die anderen, die da noch wohnten, konnten im Takt wandern, wie es üblich ist, doch er - der eitle Tropf - konnte noch mehr: sich aufblähen und vermehren, alles großspurig verdrängen; er schuf, so gesehen, Grandioses, das ihm selbst zum Tode gereichte. 
 
Obwohl ich am Ende etwas in dieser Art erwartet habe, traf es mich doch, und ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, bin ich nun ein ganz normales Darmbakterium oder bin ich bösartig und verdränge und zerstöre meine friedliche Umgebung.
 
Ich bewundere, was du da geschaffen hast, und es gefällt mir sehr gut, wüsste aber gerne, was vorrangig da war: der Wunsch, diesen Vergleich in ein Gedicht verpackt zu bringen oder den Frust bei der Beschäftigung mit dem Thema Krebs zu beschreiben, und am Ende die schmerzliche Feststellung, dass es eigentlich nur ein kleiner Macker ist, der aber "macht", und dem man ausgeliefert ist. Falls es zu persönlich ist, sieh es als rhetorische Frage an.
 
Sehr gerne gelesen!
Nesselröschen
 
Hei gummibaum,
 
dort, wo nie die Sonne scheint, herrscht im Normalfall ein reges Leben in perfekter Harmonie. Wenn diese bösartigen Eindringlinge doch wüssten, dass sie sich selbst zu Grunde richten.
 
LG Hugin
 
Liebes Nesselröschen,
 
vielen Dank für deinen ausführlichen und kundigen Kommentar und deine Frage. Ich wollte mich nach einer Darmspiegelung noch einmal mit dem Thema befassen.
 
 
Vielen Dank, lieber Hugin,
 
der Eindringling ist eigentlich ein Abtrünniger im Umfeld der Pflichtbewussten.
 
 
Liebe Grüße von gummibaum
 
 
  • gummibaum
    letzte Antwort
  • 5
    Antworten
  • 968
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben