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Feedback jeder Art Der todkranke Nachbar

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Carlos

Autor
hat an seiner Tür 
ein extra Schloß und 
eine Alarmanlage 
angebracht 
 
Im Eingangsbereich 
einen Zettel 
mit der Bitte 
keinem Frenden 
zu öffnen 
 
"Bitte immer fragen 
wer klingelt und 
was er im Haus will" 
 
Ich werde bei ihm klingeln 
oder direkt an seine Tür 
anklopfen.
 
Hallo Carlos, was meint der todkranke Nachbar wohl, wer da ins Haus kommt (ihn zu "treffen")? Er wird dankbar sein, wenn ein Bekannter ihn besucht und er über seine Ängste sprechen kann. 
 
Da ich nicht weiß, wie ich den Text am besten bewerten soll, schreibe ich diesmal nur einen Kommi, denn die Zeilen stimmen mich traurig bis hoffnungsfroh. 
 
Lieben Gruß Juls
 
Nun, ich kann die Ängste des Nachbarn verstehen, lieber Carlos. Es ist eine Unsitte, einfach beim Klingeln die Haustüre zu öffnen. Wie schnell ist Gesindel im Haus, das dann direkt vor der Wohnungstür steht. Alles schon erlebt. Und die Einbrüche nehmen leider zu, weshalb ich auch den Wunsch nach einem Extraschloss nachvollziehen kann. 
Natürlich darfst du als Nachbar direkt klingeln oder klopfen. Aber wahrscheinlich verstehe ich die Intension deines Beitrages nicht....
Lieben Gruß
Elisabetta (ich freue mich, dass dir mein Pseudonym gefällt, dies noch zu deiner Anmerkung bei den Geburtstagswünschen)
 
Manchmal schützen so viele Vorsichtsmasnahmen nicht - psychisch überhaupt nicht. 
 
Man muss schon auch mal lernen die Tür zu öffnen, weil ja nicht jeder der ins Haus kommt ein Dieb ist.
 
Vertrauen macht stark.
 
Danke, Carlos, hat mir gefallen.
 
LG
 
Lucia
 
Vielleicht möchte der todkranke Nachbar einfach sicherstellen, dass der Tod nicht ins Haus kommt. Mir gefällt das, weil der Text diese Option offen lässt, aber nicht aufdrängt.
 
Lieber Carlos,
 
ich habe zunächst denselben Gedanken wie Marcel, dem sich ein weiterer hinzugesellt
nämlich der, der Sterbehilfe.
 
 
LG Sternwanderer
 
Hallo Juls, 
zufällig habe ich über die Situation dieses Menschen erfahren. Mir kamen aber schon lange diese Vorsichtsmaßnahmen als etwas übertrieben vor, und auch quasi als Einladung zum Einbrechen ... 
 
Hallo Elisabetta, 
hier noch ein Kompliment für dich: Die Sonnenbrille steht dir sehr gut.
Ich selbst handle wie du, noch mehr: Wenn es bei mir klingelt, reagiere ich gar nicht. Ich schaue aus dem Fenster erst, meist sind es Leute, die Werbung bringen. Wenn ich das Fahrrad des Postboten da stehen sehe, gehe ich zum elektrischen Pförtner zurück. Die Postboten und auch andere aber haben die Unsitte, gleichzeitig bei mehreren Wohnungen zu klingeln ... 
 
 
Hallo Lucia, jetzt hast du wahrscheinlich gelesen, was ich Elisabetta geschrieben habe ... Ich bin extra vorsichtig und misstrauisch. 
 
Hallo Marcel: Genau das ist mein Gedanke! 
 
 
Hallo Wuschel, 
du bist natürlich jetzt auch im Bilde. 
Einsamkeit ... Das ist ein natürliches Phänomen in den großen Städten. Gesellig und sozial sind im Grunde nur die jungen Leute, die noch was zum Feiern haben. 
 
 
Ja liebe Sternwanderer, so ist es, so wird es wahrscheinlich sein. 
Ich habe mittlerweile fast alle Bücher von Byung-Chul Han, dem meistgelesenen lebenden deutschen Philosoph. Es sind erstaunlich dünne Bücher, von weniger als 100 Seiten. Sein letztes Buch trägt den Titel: "Palliative Gesellschaft". Dieser in Korea geborene Philosoph, der weltweit meistgelesene deutsche Zeitkritiker, ist ein Segen für alle, die, ohne sich quälen zu müssen, Deutschland und die moderne, die post-moderne Welt verstehen wollen. 
 
In diesem Sinne verbleibe ich dankbar für eure höflichen, solidarischen Rückmeldungen. 
 
Carlos Larrea
 
 
 
Hi Carlos,
 
wie unterschiedlich man doch auf deine Zeilen Blicken kann...
 
...ich sehe es an den Antworten – auch an deinen Antworten auf die Antworten...
 
...ich dachte beim Lesen an eine Begrifflichkeit die mir irgendwann vor Jahren mal begegnet ist - „German Angst“. Ein Phänomen, dass man im Ausland den Deutschen zuschreibt. Hier ist vor allem die Angst vor Neuem, Unbekanntem und vor Veränderung gemeint.
 
Damals fragte ich mich ob das stimmt. Aber im Hinblick auf die gefährlich spitzen Ende der ausgrenzenden Jägerzäune und den buntlackierten, bärbeißigen Bonsaibartträger dahinter, die die frohe Gartenarbeit nur vortäuschen und in Wahrheit kläffende Hunde beim Bewachen ihrer Herrchen und Frauchen unterstützen... Ich denke die Aufschrift „Du musst leider draußen bleiben!“ steht bei uns doch ziemlich oft zwischen den Zeilen (auch Häuserzeilen).
 
Und Angst ist ansteckend. Auch viele nicht Deutschstämmige werden ängstlich wenn sie längere Zeit in Deutschland wohnen.
 
Du, ständige Angst macht einsam und krank. Und bei vielen kommt der Tod nicht durch die Tür sondern mit der Einsamkeit durch die Flasche in die Wohnung. Aber die Tür lässt sich für viele Menschen besser fürchten und scheinbar auch bequemer beherrschen.
 
Soweit erst mal
 
und nachdenkliche Grüße
 
vom Gaukel
 
Du schreibst mir zu klug mein Lieber. In Gedichten finde ich Hermetismus ok, bei Kommentaren mag ich Schlichtheit, Klarheit.
 
 
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