Dionysos von Enno
Autor
Lang reicht ihm die Lederschürze hinab,
die schwer ist und voller Staub.
Um ihn herum das wilde Laub
von Ulmen. Weit entfernt die Stadt,
dazwischen der uralte Wald und
der Züricher Obersee.
(Der allein erträgt sein ganzes Weh.)
Groß ist der Hausherr, schwer von Gestalt,
der graue Bart ist an der Oberlippe fein gestutzt,
die runde Nickelbrille jedoch ungeputzt.
Bleiben die kleinen Augen sehr geheim.
Er ist zu alt,
um an dem Turm zu bauen
und tut es doch.
Dort an der Inschrift fehlt ja noch
das Siegel des Basilides,
und vor dem Tor unter des Schnees
fahler Haut klafft noch ein Loch.
Da fehlt der Name der Braut,
und der Priester, der das Paar auf der Steintafel traut,
schaut hoch
zu den Sternen.
Der Alte hat viele Frauen, die ihn lieben,
es reicht ihm eine nicht.
Er hat für jedes Gesicht eine.
Manchmal ist er durchtrieben und kalt,
(ungeduldig wie ein Kind),
dann wieder hell wie das Horn, das schallt,
wenn der Wotan durch Felder und Wiesen springt.
Er ist zu alt,
um an dem Turm zu bauen
und tut es doch.
Die Bauern sehen ihn spielen am See
mit kleinen, selbst gebauten Schiffen,
die aufgehalten werden von den Riffen,
die er sich vorstellt, zwischen denen er schnellt,
während Toni ihm Tee
hinhält. Und Emma schaut aus der Ferne,
sie wäre so gerne
der See
für ihn.
Gestern, als die Sonne schien,
wurde ihm erstmals so fürchterlich kalt.
Er ist zu alt,
um vor dem Tod zu fliehen,
und der Turm greift doch nach ihm –
nicht der Wald.
Text DvE
Musik: KI
die schwer ist und voller Staub.
Um ihn herum das wilde Laub
von Ulmen. Weit entfernt die Stadt,
dazwischen der uralte Wald und
der Züricher Obersee.
(Der allein erträgt sein ganzes Weh.)
Groß ist der Hausherr, schwer von Gestalt,
der graue Bart ist an der Oberlippe fein gestutzt,
die runde Nickelbrille jedoch ungeputzt.
Bleiben die kleinen Augen sehr geheim.
Er ist zu alt,
um an dem Turm zu bauen
und tut es doch.
Dort an der Inschrift fehlt ja noch
das Siegel des Basilides,
und vor dem Tor unter des Schnees
fahler Haut klafft noch ein Loch.
Da fehlt der Name der Braut,
und der Priester, der das Paar auf der Steintafel traut,
schaut hoch
zu den Sternen.
Der Alte hat viele Frauen, die ihn lieben,
es reicht ihm eine nicht.
Er hat für jedes Gesicht eine.
Manchmal ist er durchtrieben und kalt,
(ungeduldig wie ein Kind),
dann wieder hell wie das Horn, das schallt,
wenn der Wotan durch Felder und Wiesen springt.
Er ist zu alt,
um an dem Turm zu bauen
und tut es doch.
Die Bauern sehen ihn spielen am See
mit kleinen, selbst gebauten Schiffen,
die aufgehalten werden von den Riffen,
die er sich vorstellt, zwischen denen er schnellt,
während Toni ihm Tee
hinhält. Und Emma schaut aus der Ferne,
sie wäre so gerne
der See
für ihn.
Gestern, als die Sonne schien,
wurde ihm erstmals so fürchterlich kalt.
Er ist zu alt,
um vor dem Tod zu fliehen,
und der Turm greift doch nach ihm –
nicht der Wald.
Text DvE
Musik: KI