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Der Umbruch

  • Sternwanderer
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Der Umbruch
 
An dem Tag als die Sonne schien
strahlend hell und wärmend tastete
ich mich aus meiner Mauer Halt
suchend mit den Händen an der Wand
den Kopf gesenkt das Antlitz in Furcht
nicht wissend ob ich die Helle ertragen
würde und vergessen war das Wohl
der linden Frühlingslüfte in allzu langer
Selbstisolation vor dem stetigen Neu.
Befreiend der Schritt in das Außen
mit Sinnen die entfesselt sind nicht
aufzuhalten die loslösende Flut der
lebensbejahenden Erkenntnisse aus
plötzlich erwachendem Mut sich nicht
den wandelnden Anfängen zu wehren.
 
 
© Sternwanderer
 
 
Hallo Sternwanderer,
Umbruch ist immer auch mit Loslassen und Neubeginnen verbunden und konfrontiert einen mit Angst aber auch Hoffnung.
Die Bilder beschreiben den inneren Konflikt gut, konstruktiv sind mir zwei kleine Stolperstellen aufgefallen:
"... tastete / ich mich aus meinen(r?) Mauern Halt"
"... Flut der / lebensbejahenden Erkenntnissen(Erkenntnisse?).
Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen.
LG
Perry
 
Hallo Sternwanderer,
 
kein Wort zu viel in deinem Gedicht, das ich als Befreiungsbekenntnis lese.
Liebe Grüße
Carlos
 
Hallo Sternwanderer,
 
 
erinnert mich irgendwie an eine Depression, Stagnation und Isolation gegen das Licht, das Neue, das sich Wandelnde, 
Doch am Ende gewinnt der neue Umbruch.
 
 
 
 
suchend mit den Händen an der Wand


den Kopf gesenkt, das Antlitz in Furcht


nicht wissend ob ich die Helle ertragen


würde und vergessen war das Wohl
 
Das brachte mir eine sehr starke Assoziation. 
 
Danke für dieses Gedicht,
Federtanz
 
Hallo Perry,
 
vielen Dank für dein Beschäftigen mit meinem Text.
 
Deine Verbesserungsvorschläge habe ich gerne angenommen.
 
 
 
LG Sternwanderer
 
 
 
 
Hallo Carlos,
 
so war der Text gedacht. Dankeschön fürs Lesen.
 
 
LG Sternwanderer
 
 
 
 
Hallo Federtanz,
 
zuweilen muss der Mensch durch ein Dunkeltal gehen, um zu erkennen wie schön die helle Welt ist.
 
Es freut mich sehr, dass dir die vier Verse besonders gut gefallen.
 
 
LG Sternwanderer
 
 
 
 
 
Hallo Sternwanderer,
 
hier wollte ich schon gestern unbedingt noch etwas dazu schreiben, fand aber die Zeit dafür nicht mehr. Also hole ich es heute nach. 
 
Ich selbst kenne zwar den 'Namen' (sofern es überhaupt einen gibt) für diese 'Fließtext-Zeilenumbruch-Gedicht-Variante' nicht, schrieb aber auch schon mal zwei, drei Gedichte, die nicht gleich, aber doch ähnlich gehalten waren. (Nicht, was den Inhalt betrifft, nur die 'Form' betreffend.)
 
Der Titel bezieht sich für mich also nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die (Zeilen-)Umbruch-Struktur deines Gedichts. Was ich besonders gelungen finde (und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das schwierig ist):
 
An dem Tag als die Sonne schien - die Sonne schien strahlend - die Sonne schien strahlend hell - die Sonne schien strahlend hell und wärmend
 
tastete ich mich aus meiner Mauer - tastete ich mich aus meiner Mauer Halt - aus meiner Mauer Halt suchend 
 
Halt suchend - Halt suchend mit den Händen - suchend mit den Händen - suchend mit den Händen an der Wand - 
 
den Kopf gesenkt das Antlitz in Furcht - in Furcht nicht wissend 
 
vergessen war das Wohl - das Wohl der linden Frühlingslüfte
 
 
Ich habe nur mal ein paar Beispiele 'heraus gepickt'. Mehrfache Bedeutungen, dadurch möglich, dass die 'Umbrüche' hier so gesetzt sind, wie sie sind. Mir gefällt es sehr gut! Auf jeden Fall ein Extra-Lob für die, wie ich finde, gelungene Umsetzung.  :smile:
 
Eins noch: Du hast da mitten im Text vergessen, das eine Komma noch zu entfernen. Sonst 'stoppt' da ja der 'fließende Übergang': den Kopf gesenkt - gesenkt das Antlitz - das Antlitz in Furcht. Gerade den 'Fluss' hier, mitten im Vers, statt bei den Versenden, finde ich besonders gut. 
 
Da zum Inhalt ja schon Kommentare vorhanden sind, dachte ich, ich hebe mal besonders die gelungene Umsetzung und die Arbeit mit den Zeilenumbrüchen in meinem Kommentar hervor.
 
Gerne gelesen!
 
LG,
 
Anonyma
 
Hallo Anonyma,
 
ganz herzlichen Dank für dein großes Lob, das mich besonders freut, da es aus von einem Menschen kommt den ein großes Wissen über lyrische Technik, Stil und vieles mehr auszeichnet.
 
Das Koma wurde natürlich entfernt. Danke für den Hinweis!
 
LG Sternwanderer
 
 
Deine Zeilen stimmen mich sehr positiv, liebe Sternwanderer, da ich mich gerade selbst mal wieder in so einem Umbruch befinde. Gut, dass ich gestöbert habe.;-)
 
Liebe Grüße, Letreo
 
Liebe Letreo,
 
ich weiß gar nicht, wie viele Umbrüche in einem Leben statt finden, bis der Mensch mit seiner persönlichen Entwicklung fertig ist. Ich glaube nie –
 
Ich danke dir für deinen Kommentar und den Besuch in meinem Profil.
 
 
LG Sternwanderer
 
  • Sternwanderer
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