Beteigeuze
Autor
Gleich ist Geisterstunde, liebe Kinder :twisted: :mrgreen:
Der Vampir
Meine stummen Knochen lungern
träge hier im Düstermoor herum –
Leben ist’s wonach sie hungern.
Blutdurst weckt sie in den Nächten zum
Glockenschlag der Lamienstunde.
Dann beginnt ein dunkler Traum,
wenn Gebein durch moos’gen Saum
kriecht, wie aus dem Höllenschlunde.
Neu geborn mit gelben Augen,
flapper ich mit Flügeln zum Gestirn.
Mondgeheul tönt: „Ich will saugen,
aus dem rot durchtrennten Lebenszwirn,
allen Willen, alles Schöne;
denn ich bin des Teufels Spuk,
seit er mich zu Grabe trug.
Mensch, du bist, was ich verpöne!“
Diesem schauerlichen Rufe
folgend, zieht’s mich in die nächste Stadt;
lande dort, schwing’ meine Hufe,
schreite zahngefeilt zur trunknen Tat.
Hälse gibt’s hier noch und nöcher,
ich zerfetz’ sie wie ein Tier,
(ach, wie herrlich ist die Gier)
hinterlass’ die durst’gen Löcher.
Prostend auf des Ekels Wohle,
sauf’ ich süße Sterbliche gern leer.
Seelen, die ich zu mir hole,
wandern in mein namenloses Heer.
Doch verspielt sind alle Trümpfe,
da ich einsam jede Nacht
(ja, wer hätte das gedacht)
heimkehr’ in die Totensümpfe.
© Sascha Besier
Der Vampir
Meine stummen Knochen lungern
träge hier im Düstermoor herum –
Leben ist’s wonach sie hungern.
Blutdurst weckt sie in den Nächten zum
Glockenschlag der Lamienstunde.
Dann beginnt ein dunkler Traum,
wenn Gebein durch moos’gen Saum
kriecht, wie aus dem Höllenschlunde.
Neu geborn mit gelben Augen,
flapper ich mit Flügeln zum Gestirn.
Mondgeheul tönt: „Ich will saugen,
aus dem rot durchtrennten Lebenszwirn,
allen Willen, alles Schöne;
denn ich bin des Teufels Spuk,
seit er mich zu Grabe trug.
Mensch, du bist, was ich verpöne!“
Diesem schauerlichen Rufe
folgend, zieht’s mich in die nächste Stadt;
lande dort, schwing’ meine Hufe,
schreite zahngefeilt zur trunknen Tat.
Hälse gibt’s hier noch und nöcher,
ich zerfetz’ sie wie ein Tier,
(ach, wie herrlich ist die Gier)
hinterlass’ die durst’gen Löcher.
Prostend auf des Ekels Wohle,
sauf’ ich süße Sterbliche gern leer.
Seelen, die ich zu mir hole,
wandern in mein namenloses Heer.
Doch verspielt sind alle Trümpfe,
da ich einsam jede Nacht
(ja, wer hätte das gedacht)
heimkehr’ in die Totensümpfe.
© Sascha Besier