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Der wilde Reiter

  • fairykate
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Es klingelt und klingelt immer weiter
In meinem Kopf da wütet ein wilder Reiter
Er reitet hindurch durch Mark und Bein
Weiter wie heute kann ich nicht sein
 
Doch möcht ich das Klingeln einfach nicht hören
Es soll mich nicht wecken, es soll mich nicht stören
Lieber möcht ich den Reiter noch spüren
Er soll mich besitzen, er soll mich verführen
 
Doch plötzlich verstummt das Klingeln einfach
Ich bin wieder da und werde wach
Ich sehe zur Rechten und dann auch zur Linken
Sehe die Lampen und Bildschirme blinken
 
Es klingelt und piept doch diesmal ganz leise
Alles ist hell auf kalte Weise
Die Lampen, das Weiße ist überall
Sie bringen mein Denken einfach zu Fall
 
Wo bin ich, was mach ich, warum bin ich hier
Was ist das, was fühl ich, was tun die mit mir
Der wilde Reiter, da ist er wieder
Durch meinen Körper auf und nieder
 
Ich spüre ihn plötzlich an meiner Hand
Da liegen fünf Finger an meinem Verband
Sie greifen nach meiner, der Reiter ganz nah
Es ist meine Mutter, sie ist jetzt da
 
Mein Vater auch, wir schauen uns an
Tränen fließen, es ist wie ein Bann
Schläuche und Flaschen rahmen mich ein
Mein Körper scheint nicht der Meine zu sein
 
Bildschirme viele, nicht alle zu sehn
Die Töne und Kurven, ich kann sie verstehn
Sie bringen das Leben, brachten den Reiter
Mein Leben nicht endet, es geht jetzt weiter
 
Ich sehe die weißen Wangen der Lieben
Und weiß wir finden endlich Frieden
Alles wird gut, ich sehs' ihnen an
Endlich auch ich vor Glück weinen kann.
 
Liebe Kate
 
Mir gefällt das richtig gut, wie Du das Aufwachen, augenscheinlich nach einem Unfall, beschrieben und verarbeitet hast.
Der Reiter hat mich zuerst auf eine falsche Fährte geführt, was auch nett war. Dann wurde aber schnell klar worum es ging.
Gern gelesen!
 
Hallo fairykate
 
Du hast ein schönes und wildes Bild in mir geweckt vom Aufwachen nach vielleicht einem Unfall (so wie es Sushan auch schon vermutet).
Es ist ein Bild in mir entstanden, das dieses Aufwachen nicht nur als etwas Liebliches beschreibt, sondern dass dieses Aufwachen auch etwas Grobes (Ich weiss nicht, ob es das richtige Wort ist. Es ist auf jeden Fall nicht negativ, sondern positiv gemeint) mit sich bringt.
 
 
[QUOTE='fairykate]Doch plötzlich verstummt das Klingeln einfach
Ich bin wirder da und werde wach
[/QUOTE]In dieser Zeile darfst du von mir aus das "r" gegen ein "e" austauschen.
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
LG
3lifes
 
Hallo Kate,
 
ein wundervolles Motiv jenes Reiters, den ich als Lebenshauch interpretieren würde, der zum Erwachen den Körper "durchreitet".
Mir gefällt der Detailreichtum deiner Verse, weil es ein wirklicher Reichtum im Sinne klar beschriebener Bilder und Gedanken ist und nicht übertrieben, sondern hervorragend abgestimmt wirkt, um den Leser mit in diesen Moment zu nehmen.
 
Gern gelesen und LG
Cheti
 
Danke euch allen für eure vielen Kritiken undlieben Worte! Ich träume immer wieder von meiner Zeit, als ich im Koma lag. Esist schon 12 Jahre her und ich kann mich nicht an die Zeit im Krankenhaus erinnern, träumeaber davon. Es verdeutlicht mirwie nahe man doch am Abgrund sein kann und wertvoll es ist, jeden Tag zu leben,nach vorne zu blicken und zu genießen. Liebe Güße, eure fairykate
 
Hallo Fairykate,
 
den Kommentaren entnehme ich, dass es um ein Erwachen aus dem Koma geht. Allerdings ließen mich Zeilen wie
Der wilde Reiter, da ist er wieder
Durch meinen Körper auf und nieder
erstmal an eine Wiederbelebung mittels Defibrillator denken. Passt aber nicht zu diesem Erwachen aus dem Koma. 
Und bei der Ursache für das Koma denkt meine Fantasie neben Unfall auch an die Möglichkeiten Infektion, Selbstmordversuch, Angriff. Gerade die Möglichkeit Selbstmordversuch würde zu dieser Zeile passen:
[QUOTE='fairykate]Und weiß wir finden endlich Frieden
[/QUOTE]Das könnte auf einen vorher bestehenden Konflikt hinweisen, der durch die Notsituation viel von seiner vorherigen Macht und Bedeutung eingebüßt hat. Was ja vielleicht auch Zweck des Suizidversuchs hätte sein können. Das ist natürlich alles nur spekuliert und was tatsächlich real dahintersteckt geht mich auch nichts an. Aber denkbar wäre es. 
LG
 
Ruedi
 
Hey Ruedi,
 
es handelte sich um ein künstliches Koma nach einer Not-OP. Ich wurde wieder ins Leben geholt.
Leider kann ich mich weder an den Vorfall, der zur Not-OP geführt hat, noch an das Koma oder den langen Aufenthalt im Krh erinnern, träume halt nur regelmäßig davon. Ich fühle dann ganz viel Unruhe in mir, halt wie ein wilder Reiter, so fühlt es sich an.
 
Danke für deine Interprätation und Zeilen!
LG
Kathrin
'Ruedi]Hallo Fairykate schrieb:
Er reitet hindurch durch Mark und Bein
Weiter wie heute kann ich nicht sein
und
'fairykate]Der wilde Reiter schrieb:
Und weiß wir finden endlich Frieden
Das könnte auf einen vorher bestehenden Konflikt hinweisen, der durch die Notsituation viel von seiner vorherigen Macht und Bedeutung eingebüßt hat. Was ja vielleicht auch Zweck des Suizidversuchs hätte sein können. Das ist natürlich alles nur spekuliert und was tatsächlich real dahintersteckt geht mich auch nichts an. Aber denkbar wäre es.
LG
 
Ruedi
[/QUOTE]
 
  • fairykate
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