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Feedback jeder Art Der Wind weht drüber

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  • Nesselröschen
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Die Dorfstraße hält
noch die Wärme des letzten Sommers
die lauen Abende, die langen Tische
das Kinderlachen und den Wermutstropfen
am anderen Ende
 
Du stärkst ihr nicht mehr den Rücken
seit ich an ihrem Haus vorbei
in die Berge blicke
und mich in die Stille der satten Wälder
bette, hinausgezogen und wiederkommend
denn du bist da
 
Ach wüsste sie nur, dass wir es sind
die vor ihrem Haus auseinanderdriften
dein brennender Blick in der Windschutzscheibe
dazu die offene Verachtung
auf den Lippen
 
deine Kratzfüße ließen sie erröten
hoffen, bangen, verlangen
 
Steh drüber, sagst du zu mir, so wie ich es tue
 
Deine Worte verhallen auf der leeren Bühne
in dem Stück, in dem du Regie führst
während ich im Geist zurückkehre
und eine Weile in den vergangenen Nächten sitze
 
-
 
Hallo Nesselrose,
 
wiedermal ein knisternder Text. Deine Worte spannen sich wie eine Brücke über einen Abgrund unausgesprochener Gefühle.
Das Li und das LD scheinen auf rätselhafte Weise zwei Dinge zu vollziehen, die völlig konträr sind: sie finden wieder zueinander und verlieren sich innerlich dabei.
Es bleibt im Ungewissen, ob das Li dem LD jemals verzeihen kann.
 
Das alles gesagt in dem Wissen, dass ich mich auch vollständig  irren kann ;-).
 
Auf ein Wort: "speichern" in der ersten Zeile klingt mir zu technisch. Wie wäre es einfach mit "hält"?
 
Gruß Lé.
 
Lieber Lé,
 
danke für das Hineinfühlen und den Vorschlag!
 
Ich habe es gerne zwischendurch klirrend, auch krass, Worte, die schmerzen - passend zum Misston in den Gefühlen. Sehr stört mich das technische "speichert" nicht (es ist noch mehr Ähnliches, wie: den Rücken stärken, das Wiederkommen statt einem sanfteren Wiederkehren, die Kratzfüße, das nüchterne Drüberstehen und die Regie im Gedicht), aber auch dein fern verträumtes "hält" klingt verlockend!
 
Ich denke, ich übernehme das mal (fürs Erste) und sehe es mir noch ein wenig an ... Danke auch dafür:
 
ein knisternder Text. Deine Worte spannen sich wie eine Brücke über einen Abgrund unausgesprochener Gefühle.
 
Du irrst dich nicht bei der Deutung, wie solltest du auch - dem LI geht es ähnlich!
 
Liebe Grüße
Nesselrose
 
Hallo Nesselröschen,
ewig habe ich keinen Wermut mehr getrunken, werde mich umschauen, ob das überhaupt noch auf dem Markt zu finden ist.
"In dem Stück, in dem du die Regie führst" ... Wäre es nicht besser ohne "die"?
Nach dem Lesen deines Gedichts habe ich das Gefühl, einen schwarz-weiß französischen Film gesehen zu haben. 
Einfach gut.

 
 
Hallo, Carlos,
 
Bei "Regie führen" mit Artikel war ich, ehrlich gesagt, unsicher. Ich denke, man kann beides verwenden, aber ohne ist es öfter zu finden und klingt auch besser, danke!
 
Ich vermute, es ist die erste Strophe, die dich an Geselligkeit und französisches Flair erinnert.
 
Danke für deine Gedanken und das aufmerksame Lesen!
 
LG Nesselröschen
 
Liebe Gina,
 
das ist richtig, die Dorfbühne ist Erinnerung - und hat auch schöne Anteile. Lé spricht von einer Brücke über einem Abgrund, die in die Gegenwart reicht (es werden neue Bühnen aufgebaut).
 
Schön, dass du mitgegangen bist!
 
Liebe Grüße
Nesselröschen
 
Liebe Nesselröschen,
 
ein sehr tiefgehender aussagekräftiges Gedicht. Irgendwie macht die Distanz der Seelen betroffen und die
Ausweglosigkeit in einem Stück, in dem nur einer Regie führt.
 
Gerne nachempfunden
aus der Sicherheit eines Theatersessels.
 
Liebe Grüße
Liara
 
Liebe Liara,
 
passend dein Gruß - du bleibst in der Theaterwelt!
 
Danke fürs Mitfühlen! 
 
Liebe Grüße N.R.
 
  • Nesselröschen
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