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der zaun

  • Ruedi
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Ruedi

Autor
er stand
dem tag zur forderung
der nacht zum spott
und von sich selbst gefordert und verspottet
am leben entlang
als nutzloser zaun
als blühende grenze
 
er sah
tage wie verwachs’ne pfade
nächte in schluchten versinken
hindurch sich selbst wartend wandern
das ich entlang
und dabei stets
am zaun die hand
 
er ging
und eines tages
ließ er los
den zaun
sich und
die grenze
und nahm sich selbst
gelöst und grenzenlos
zu seiner freude hin
 
(ca. 1994)
 
Hallo Ruedi,
das Bild eines Zauns im Leben, den keiner will und braucht, der trotzdem auch mal blüht, gefällt mir gut.
Beim Lesen bin ich allerdings an ein paar Satzschlingerungen hängengeblieben.
Wenn man es als künstlischere Freiheit betrachtet, stört es aber nicht wirklich.
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LG
Perry
 
Lieber Ruedi
 
Was soll ich sagen? Mal wieder ein schönes, reich bebildertes Werk, voller Tiefsinn und Wahrheit!
 
 
'Ruedi]er sah tage wie verwachs’ne pfade nächte in schluchten versinken hindurch sich selbst wartend wandern [/QUOTE]Das hier fand ich sehr schön schrieb:
und dabei stets
am zaun die hand
Nie so ganz den Kontakt verloren. Beidseitig. Führend und gleichzeitig berührt.
Das hat mir auch gut gefallen!
 
Und am Ende dann natürlich der Aufbruch. Losgelassen den Schutz und die Führung. Ins Ungewisse.
Grenzenlose Freiheit! Bei dem Thema bin ich ja ambivalent, aber ich hoffe, derjenige macht sein Glück. Der Zaun bleibt und zur Not bietet er wieder Schutz und Führung und braucht dafür nur etwas neue Farbe.
 
Hallo zusammen,
 
danke für euer freundliches Feedback. Als ich das schrieb war ich ca. 30 und ich weiß bis heute nicht so genau, ob und falls ja was ich mir dabei gedacht habe. Dafür sind die Empfindungen noch sehr nachvollziehbar.
'Luise Maus]ausgesprochen schöne Zeilen um die Persönlichkeitsentwicklung. [/QUOTE]Das bringt's auf den Punkt. Thematisch geht es genau darum. Der Zaun stand für zweierlei - für die Beschränkungen schrieb:
Und am Ende dann natürlich der Aufbruch. Losgelassen den Schutz und die Führung. Ins Ungewisse.
Grenzenlose Freiheit! Bei dem Thema bin ich ja ambivalent, aber ich hoffe, derjenige macht sein Glück. Der Zaun bleibt und zur Not bietet er wieder Schutz und Führung und braucht dafür nur etwas neue Farbe.
Du hast's begriffen. keine Freiheit ohne Risiko und Verantwortung. 
LG
 
Ruedi
 
  • Ruedi
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