Cornelius
Autor
Ein Mensch baut eine Zeitmaschine.
Im Baumarkt fand er Material.
Mit Lithium dreht sich die Turbine,
der Corpus ist aus Edelstahl.
Dann hebt er ab und taucht verwegen
ins Wechselbad von Raum und Zeit,
dem ersten, fernsten Ziel entgegen.
Kein Tag, kein Ort ist ihm zu weit.
Nun steht er vor dem Garten Eden,
der Zutritt durch ein Tor verwehrt.
Da hilft kein engelsgleiches Reden,
der Cherub zieht sein Flammenschwert.
Zum nächsten Punkt auf seiner Liste
lenkt er nun zügig seine Bahn.
Schon landet er auf freier Piste
im schönen Lande Kanaan.
Als Jerichos Posaunen schallen,
da ist er um ein Haar ertaubt.
Jetzt eilt er durch des Ruhmes Hallen.
Er will gern sehen, was er glaubt.
Er kommt als Wanderer nach Sparta,
flaniert mit Platon durch Athen.
Die Ilias und die Magna Charta
will er mit feuchter Tinte sehn.
Er darf mit Louis Quinze dinieren
und findet ihn recht weltgewandt.
Er hört Tschaikowsky dirigieren,
geht segeln mit Peer Stuyvesant.
Aus Tagen werden viele Wochen,
aus Reiselust wird Übermut.
Er eilt durch Länder und Epochen.
Wie lange geht wohl so was gut?
Soeben ist sein Blut geflossen,
denn der verwirrte Ludwig Sand
hat ihn statt Kotzebue erschossen
in Mannheim nachts am Neckarstrand.
Der Weltlauf wird so kaum gewendet.
An einem schicksalhaften Tag
wird er vielleicht einmal beendet
durch eines Falters Flügelschlag.
Lässt solche Fahrt man lieber bleiben?
Ein Gutes hat die Sache schon:
Nun kann ich dies Gedicht nicht schreiben.
Ich war ja des Erschossnen Sohn...
Im Baumarkt fand er Material.
Mit Lithium dreht sich die Turbine,
der Corpus ist aus Edelstahl.
Dann hebt er ab und taucht verwegen
ins Wechselbad von Raum und Zeit,
dem ersten, fernsten Ziel entgegen.
Kein Tag, kein Ort ist ihm zu weit.
Nun steht er vor dem Garten Eden,
der Zutritt durch ein Tor verwehrt.
Da hilft kein engelsgleiches Reden,
der Cherub zieht sein Flammenschwert.
Zum nächsten Punkt auf seiner Liste
lenkt er nun zügig seine Bahn.
Schon landet er auf freier Piste
im schönen Lande Kanaan.
Als Jerichos Posaunen schallen,
da ist er um ein Haar ertaubt.
Jetzt eilt er durch des Ruhmes Hallen.
Er will gern sehen, was er glaubt.
Er kommt als Wanderer nach Sparta,
flaniert mit Platon durch Athen.
Die Ilias und die Magna Charta
will er mit feuchter Tinte sehn.
Er darf mit Louis Quinze dinieren
und findet ihn recht weltgewandt.
Er hört Tschaikowsky dirigieren,
geht segeln mit Peer Stuyvesant.
Aus Tagen werden viele Wochen,
aus Reiselust wird Übermut.
Er eilt durch Länder und Epochen.
Wie lange geht wohl so was gut?
Soeben ist sein Blut geflossen,
denn der verwirrte Ludwig Sand
hat ihn statt Kotzebue erschossen
in Mannheim nachts am Neckarstrand.
Der Weltlauf wird so kaum gewendet.
An einem schicksalhaften Tag
wird er vielleicht einmal beendet
durch eines Falters Flügelschlag.
Lässt solche Fahrt man lieber bleiben?
Ein Gutes hat die Sache schon:
Nun kann ich dies Gedicht nicht schreiben.
Ich war ja des Erschossnen Sohn...