Feedback jeder Art des is weys is

[SalSeda]

[SIZE=11pt]ich mecherd wey a Bächla sei[/SIZE]
[SIZE=11pt]su silberhell und klor[/SIZE]
[SIZE=11pt]ich schmiecherd mi ins Ufer nei[/SIZE]
[SIZE=11pt]des is fei wergli wor.[/SIZE]
 
[SIZE=11pt]ich mecherd wey a Sturmwind dohm[/SIZE]
[SIZE=11pt]di Blädder wild zerupfn[/SIZE]
[SIZE=11pt]und mid die graua Wolkn drohm[/SIZE]
[SIZE=11pt]am Himml weiterhupfn[/SIZE]
 
[SIZE=11pt]ich mecherd und des derfsd mer glaam[/SIZE]
[SIZE=11pt]hald immer weider gej[/SIZE]
[SIZE=11pt]ich hob ka Worzln, bin ka Baam[/SIZE]
[SIZE=11pt]drum bleib i a ned stej[/SIZE]
 
[SIZE=11pt]ker nercherds hi und manchmol gling[/SIZE]
[SIZE=11pt]i wey a laude Gloggn[/SIZE]
[SIZE=11pt]mei Sehsucht is a Schmedderling[/SIZE]
[SIZE=11pt]und bleibd ned lang wou hoggn[/SIZE]
 
[SIZE=11pt]bin flichti wey a Blummaduft[/SIZE]
[SIZE=11pt]und mechersd du miech haldn[/SIZE]
[SIZE=11pt]host in der Händ blos leere Luft[/SIZE]
[SIZE=11pt]und greygst im Gsichd a Faldn[/SIZE]
 
[SIZE=11pt]ich bin ka Hund, bind mi ned fest[/SIZE]
[SIZE=11pt]ich brauch a lange Leina[/SIZE]
[SIZE=11pt]ich geb der gern mein ganzn Rest[/SIZE]
[SIZE=11pt]du moust ned um mich greina[/SIZE]
 
[SIZE=11pt]denn amol mej mer alle gej[/SIZE]
[SIZE=11pt]des is amol ganz gwieß[/SIZE]
[SIZE=11pt]und is dou undn nu so schej[/SIZE]
[SIZE=11pt]uns zejchts ins Paradies.[/SIZE]
 
Übersetzung:
 
ich möcht gern wie ein Bächlein sein
so silberhell und klar
ich würde mich ans Ufer schmiegen
das ist wirklich wahr
 
ich möcht gern wie ein Sturmwind toben
die Blätter wild zerrupfen
und mit den grauen Wolken droben
am Himmel weiter hüpfen
 
ich möchte gern, das darfst du mir glauben
einfach immer weitergehen
ich habe keine Wurzeln, bin kein Baum
darum bleibe ich auch nicht stehen
 
gehöre nirgends hin und manchmal klinge
ich wie eine laute Glocke
meine Sehnsucht ist  ein Schmetterling
und bleibt nirgendwo  lange sitzen
 
 
ich bin flüchtig wie ein Blumenduft
und würdest du mich halten 
hältst du in der Hand nur Luft
und bekämst im Gesicht eine Falte
 
ich bin kein Hund binde mich nicht fest
ich brauche eine lange Leine
ich gebe dir gern meinen ganzen Rest
du brauchst nicht um mich weinen
 
denn einmal müssen wir alle gehn
das ist auf jeden Fall sicher
und ist es da unten auch noch so schön
uns zieht es ins Paradies.
 
gewidmet Hannes Wader " Rohr im Wind"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

[Carlos]

Servus Sali,
ich hatte schon dies vermisst, mehr als amol...
Ich habe mir das Lied von Hannes Wader angehört. Ich habe gesehen, dass er am 23. Juni Geburtstag hatte.
Thanks a lot

 
 

 

[Nesselröschen]

Liebe Sali,
 
das ist ein interessantes LI, das du da beschreibst - ich habe nur den übersetzten Teil gelesen, weil ich kein Fränkisch verstehe; wahrscheinlich klingt das Gedicht im Dialekt noch viel besser!
 
Jedenfalls möchte man das silberhelle, klare und anschmiegsame Bächlein gerne  trinken, den Sturmwind einfangen, das LI Wurzeln schlagen lassen und an der langen Leine halten. -
 

ich gebe dir gern meinen ganzen Rest

Das sieht wie mit einem kleinen Augenzwinkern geschrieben aus und macht es heiter, so dass es zu der fröhlichen Person passt, die sich nicht binden lässt; auch die Tonart ist stimmig.
 
Die letzte Strophe kommt überraschend (ich müsste mal nachlesen, um wen und was es in der Widmung geht). 
 
Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, aber ich habe es auch nicht anders erwartet und habe es deshalb sehr gerne gelesen!
 
Liebe Grüße
Nesselröschen