Wolfgang
Autor
Die echte Weihnachtsmaus
Kaum duftet's herrlich nach Gebäck,
sind schon die erste Plätzchen weg.
Zunächst nur die mit Schokolade,
die aus der großen Schrankschublade.
Die Krümel liegen weit verstreut,
die Bäckerin ist nicht erfreut.
Und auch die guten Weinbrandbohnen,
sind reduziert ganz unverhohlen.
Erzürnt geht sie dem auf den Grund,
verdächtigt erst den treuen Hund.
Der schläft jedoch auf seiner Decke
am Herd in seiner trauten Ecke.
Die Teanies, lungern draußen rum,
der Hausherr ruht am Fernsehn stumm.
Ein Seufzen geht ihr von den Lippen,
denn plötzlich hört sie leis ein Trippeln.
Ihr wird ganz warm und kalt im Rücken,
als sie sich leicht vornüber bückend
erspähend einen grauen Schatten
im flackernden Kerzenschein, dem matten.
Ihr graut es vor dem flinken Ding,
wie letztes Jahr wo's auch so ging,
als sie gewahrt, was da geschah; stolziert ganz keck, oh Schreck, die Weihnachtsmaus ums Kücheneck
und treibt's im Haus gar kunterbunt
mit einer Weinbrandbohne im Mund.
Vielmehr spricht man hier von dem Maul,
huscht sie schon bald zum Mäusebau.
Wo ihre kleinen auch schon schmatzen
an einem dicken Printenbatzen.
