Ralf T.
Autor
Die Fabel(hafte) Bewaffnung
Der Igel war schon
ein paar Jahre,
älter, das war es
wohl keine Frage,
das ihm langsam
die Waffen ausgingen
ja, jene von den
picksenden Dingen,
von denen er massig
bewachsen war,
so wie bei andern
Tieren das Haar.
Er hing einst voll
von diesen Spitzen,
und konnte diese
gut einsetzen,
gegen seines
Körpers Feinde,
die doch letztlich
nur das Eine,
von ihm wollten,-
nämlich fressen,
weil sie natürlich
seinem Leben,
was als Igel
ihm gegeben,
wahrscheinlich
keine Achtung zollten
(…vielleicht auch weil
sie hungrig waren,
die Entschuldigungen
sollten wir uns sparen).
Jedenfalls ward
der Igel im Alter
nun kein sehr guter
Waffennarr – und halter,
denn die spitzen Waffen,
genannt auch Stacheln
fielen bei ihm dann,
nach und nach, aus,
er sah schon seinen
eigenen Garaus,
und hörte seine
Feinde lachen
und dazu böse
Witze machen.
Ja, der Fuchs
der freute sich,
auf ein schönes
frisches Igelgericht
und auch der Wolf
fletschte die Zähne,
ja der Igel hatte echt
schlimme Probleme,
also mit diesem sehr
üblen Raubtierpaar,
das ihm schon auf
den Fersen war.
Er dachte so
an seine Waffen,
und was man da
noch könnte machen,
ob es vieleicht Ersatz
mal gäbe, also praktisch
wie eine Art Prothese,
so wie bei dem Gebiss
von den Menschen,
das mochten seine
Gedanken lenken.
Die Stacheln
fielen fast alle ab,
der Igel war jetzt
schon fast nackt,
da sah er den weisen
Uhu im Baum
und zu ihm sprach
er im Vertrau´n,
von seinen Gedanken
und auch Nöten,
von Feinden,
die ihn gerne töten
und danach
verspeisen wollen,
und er erzählte
von seinem tollen
Gedankenblitz,
von einer Prothese
die schon was nützt,
wenn’s sie gäbe.
Der Uhu, den
das sichtlich rührte,
was dann letztlich
dazu führte,
das ihm der Igel
schon tat leid,
auch war es ja
schon Abendbrotzeit,
für das gefräßige
Raubtierpaar
was man in Fuchs
und Wolf nun sah,
dazu den Igel nackt
und hilflos
und wenn man`s
nun so nimmt,
das Leben fast los.
Und so sprach
der weise Uhu dann:
„Mein Freund, du hast ja
auch nichts mehr an,
die Waffen weg,
was gar nicht geht,
es ist an der Zeit,
das ich dir Rat geb,
der dir gewünschten
Nutzen zusagt,
die Lösung wär’…
…der Stacheldraht.
Geh dort hinten
auf die Lichtung,
und verfehl bloss
nicht die Richtung(!),
da liegt eine Rolle,
der zur wappnenden Art,
richtig guter Stacheldraht,
und in den rollst du dich ein,
der schützt dich wohl,
kannst sicher sein!“
Der Igel ging dann
in die Richtung,
zu der vom Uhu
beschrieb‘nen Lichtung,
fand die Rolle und
rollte sich ein,
frisch gewappnet
mochte er sein
und dazu noch
frisch verzinkt,
so das es noch nicht
mal der Eisenfraß bringt.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Das große Fressen findet nicht
am Stacheldraht oder Igel statt,
weil man doch dazu wissen mag,-
verzinkter Stacheldraht rostet nicht,
ist keine Mahlzeit für Eisenfraß
und der Igel, den man nicht vergaß,
hatte Ruh‘ auf Lebenszeit,
er lebte noch lange so eingerollt,
in seinen verzinkten Stacheldraht
in einem genial bewaffnetem Akt
vor der gefräßigen Raubtiermeute,
und wenn er nicht gestorben ist,
dann rollt er darin noch heute.
R. Trefflich am 18. Januar 2021
Der Igel war schon
ein paar Jahre,
älter, das war es
wohl keine Frage,
das ihm langsam
die Waffen ausgingen
ja, jene von den
picksenden Dingen,
von denen er massig
bewachsen war,
so wie bei andern
Tieren das Haar.
Er hing einst voll
von diesen Spitzen,
und konnte diese
gut einsetzen,
gegen seines
Körpers Feinde,
die doch letztlich
nur das Eine,
von ihm wollten,-
nämlich fressen,
weil sie natürlich
seinem Leben,
was als Igel
ihm gegeben,
wahrscheinlich
keine Achtung zollten
(…vielleicht auch weil
sie hungrig waren,
die Entschuldigungen
sollten wir uns sparen).
Jedenfalls ward
der Igel im Alter
nun kein sehr guter
Waffennarr – und halter,
denn die spitzen Waffen,
genannt auch Stacheln
fielen bei ihm dann,
nach und nach, aus,
er sah schon seinen
eigenen Garaus,
und hörte seine
Feinde lachen
und dazu böse
Witze machen.
Ja, der Fuchs
der freute sich,
auf ein schönes
frisches Igelgericht
und auch der Wolf
fletschte die Zähne,
ja der Igel hatte echt
schlimme Probleme,
also mit diesem sehr
üblen Raubtierpaar,
das ihm schon auf
den Fersen war.
Er dachte so
an seine Waffen,
und was man da
noch könnte machen,
ob es vieleicht Ersatz
mal gäbe, also praktisch
wie eine Art Prothese,
so wie bei dem Gebiss
von den Menschen,
das mochten seine
Gedanken lenken.
Die Stacheln
fielen fast alle ab,
der Igel war jetzt
schon fast nackt,
da sah er den weisen
Uhu im Baum
und zu ihm sprach
er im Vertrau´n,
von seinen Gedanken
und auch Nöten,
von Feinden,
die ihn gerne töten
und danach
verspeisen wollen,
und er erzählte
von seinem tollen
Gedankenblitz,
von einer Prothese
die schon was nützt,
wenn’s sie gäbe.
Der Uhu, den
das sichtlich rührte,
was dann letztlich
dazu führte,
das ihm der Igel
schon tat leid,
auch war es ja
schon Abendbrotzeit,
für das gefräßige
Raubtierpaar
was man in Fuchs
und Wolf nun sah,
dazu den Igel nackt
und hilflos
und wenn man`s
nun so nimmt,
das Leben fast los.
Und so sprach
der weise Uhu dann:
„Mein Freund, du hast ja
auch nichts mehr an,
die Waffen weg,
was gar nicht geht,
es ist an der Zeit,
das ich dir Rat geb,
der dir gewünschten
Nutzen zusagt,
die Lösung wär’…
…der Stacheldraht.
Geh dort hinten
auf die Lichtung,
und verfehl bloss
nicht die Richtung(!),
da liegt eine Rolle,
der zur wappnenden Art,
richtig guter Stacheldraht,
und in den rollst du dich ein,
der schützt dich wohl,
kannst sicher sein!“
Der Igel ging dann
in die Richtung,
zu der vom Uhu
beschrieb‘nen Lichtung,
fand die Rolle und
rollte sich ein,
frisch gewappnet
mochte er sein
und dazu noch
frisch verzinkt,
so das es noch nicht
mal der Eisenfraß bringt.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Das große Fressen findet nicht
am Stacheldraht oder Igel statt,
weil man doch dazu wissen mag,-
verzinkter Stacheldraht rostet nicht,
ist keine Mahlzeit für Eisenfraß
und der Igel, den man nicht vergaß,
hatte Ruh‘ auf Lebenszeit,
er lebte noch lange so eingerollt,
in seinen verzinkten Stacheldraht
in einem genial bewaffnetem Akt
vor der gefräßigen Raubtiermeute,
und wenn er nicht gestorben ist,
dann rollt er darin noch heute.
R. Trefflich am 18. Januar 2021