horstgrosse2
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Die Hölle feiert
(2012)
Die Nacht steht still, die Luft so schwer
am Himmel focht ein Geisterherr,
da brennen hier da brennen dort
rot glühend Feuer in einem fort.
Und aus den stillen Feuerstollen
da hört man jetzt ein leichtes Grollen.
Jetzt zieht die Vorhut ein, des Windes,
noch Staub wegtragend wachsend Kindes.
Und gelb wie Schwefel brichts hervor,
es färbt die Nacht zum Höllentor.
Im nächsten Augenblick ein Stoß
es beugen sich die Bäume, grandios.
Die Urgewalten mehren sich,
der Regen peitscht den Wiesenstrich
und Eisbrocken, schlagen durchs Geäst,
rasieren alles was nicht fest.
Die Feuer mehren sich noch greller
die Hölle feiert, die Nacht wird heller.
Es tobt, es brennt, hagelt und stürmt,
wer hat sich da so sehr erzürnt?
Entfährt es mir und bleibt so stehen,
ich will’s nicht glauben, kanns doch sehen.
Die Kraft versiegt, der Mut wird flüchtig
bin hilflos, doch mehr ehrfürchtig.
Der neue Morgen zeigt die Macht
der brüllend Geister einer Nacht.
Felder vernarbt, Gräben gerissen,
das Baumwerk hängt, die Kraft verschlissen.
Und trotzdem, Sonne malt am Himmel
paar schöne weiße Wolken Kringel.
Es zwitschert wieder, hier und dort,
der Spuk gewandert schon weit fort.
...
..
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