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Feedback jeder Art Die Pest

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Joshua Coan

Teammitglied
ㅤModerator
Die nagenden Zähne singen Lieder​
Hungernde Löcher in Körper und Glieder​
Seelen einst am Leben erfreut​
Durch Schmerz und Folter mit dem Unrat vereint​
 ​
Die Dunkelheit der Gedanken ist hier am Werke​
Der Tod und seine Gehilfen gewinnen an Stärke​
Ein Stück der Hölle aus dem Abgrund gehoben​
Sünden haben uns um das Paradies betrogen​
 ​
Ich versteck mich im Eck will mich hüten​
Den Tod aus meinem Leib auszubrüten​
Der Syndikus am Fenster mich ruft​
Und zählt mich bereits zu jenen in der Gruft​
 ​
Aderlass und Gold ist der Preis​
Für Seelenfrieden und Herrlichkeit​
Bezahlt sie gut, ihr werdet sehen​
Wenn eure Namen im Ablassbrief stehen​
 ​
Durch die Straßen im stinkenden Nebel​
Schleichen schwarze Schatten mit Messerschnäbeln​
Schwänken an Ketten den göttlichen Duft​
Verwesung und Weihrauch schwillt in der Luft​
 ​
Rote Mäntel feige in hoher Burg versteckt​
Von der Pest nur gierig angeblickt​
Der Wind trägt ihren Hauch durchs Fenster hinein​
Die Nächte lang und still im flackernden Kerzenschein​
 ​
Der Schädel grinst in die Zukunft auf dem Tisch​
Die Gräten deiner Mahlzeit erzählen vom Fisch​
Die Trauben vergoren und gelöst im Wein​
Früchte reif gepflückt zur besten Lebenszeit​
 ​
 ​
 
Durch die Straßen im stinkenden Nebel


Schleichen schwarze Schatten mit Messerschnäbeln


Schwänken an Ketten den göttlichen Duft


Verwesung und Weihrauch schwillt in der Luft
Hallo @Joshua Coan!
Man glaubt es nicht, aber du schreibst so anschaulich von dieser im 6. und 14. Jahrhundert schlimmsten Krankheit der Menschheit, dass man meint, den Weihrauch  und üble Gerüche zu riechen. Unvorstellbar, aber von dir in die Gegenwart getragen.
Der Wind trägt ihren Hauch durchs Fenster hinein
Ich habe das Gefühl, das Fenster schließen zu müssen. Sehr gut erarbeitet und weitergetragen.
LG
Sonja
 
Danke dir Sonja für den netten Kommentar!
 
Ich hoffe es ist auch aufgefallen, dass ich mit Pest nicht nur die Krankheit in diesem Gedicht meine. 
Nicht umsonst stehen Verwesung und Weihrauch im selben Satz. Der Weihrauch überdeckt den Pestgeruch außerdem auch nicht, sondern schwillt mit ihm zusammen in der Luft. 
 
LG JC
 
 
Hallo Joshua,
 
ch hoffe es ist auch aufgefallen, dass ich mit Pest nicht nur die Krankheit in diesem Gedicht meine. 


Nicht umsonst stehen Verwesung und Weihrauch im selben Satz. Der Weihrauch überdeckt den Pestgeruch außerdem auch nicht, sondern schwillt mit ihm zusammen in der Luft. 
 
 
natürlich ist mir deine Intension hinter dem Textwerk aufgefallen und empfinde es als sehr gut gelungen.
 
 
LG Sternwanderer
 
 
 
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