so, dann geb ich halt auch mal meinen zempft dazu
also sprachlich sind mir vor allem zwei sachen aufgefallen:
1. strophe 2. vers
ihn es ist zwar klar, dass hier der blick gemeint ist, allerdings passt das rein grammatikalisch nicht, weil der blick vorher als substantiv nicht erwähnt wird
2. strophe 2. vers f. die wiederholung des dochs (hier klingt das genitiv s
wirklich komisch
)
eventuell könnte man den 3. vers hier etwas abändern, zum beispiel mit
dem zum trotze reich ich dir den arm / dennoch reiche ich dir meinen arm (metrisch jetzt nicht so schön)
oder vielleicht aber auch schon im 2. vers
du wirkst so kühl und auch so warm
hier fällt zwar die betonung des gegensatzes etwas weg, aber kühl und warm widerspricht sich ja immer noch, also nur paar vorschläge
das bild in der ersten strophe gefällt mir sehr gut, das 'mit den blicken zerdrücken' das kündet von mächtigen augen. gut!
auch wird hier eine gewisse distanz (vielleicht auch eine schwäche?) der angesprochenen person geschildert, ja möglicherweise auch desinteresse?
in der 2. strophe wird das schwächliche bild der angesprochenen person fortgeführt. der windhauch der das zittern trägt und abermals die furcht vor destruktion deinerseits (seien wir ehrlich, wir können uns das lyrische ich sparen.
wir schreiben über uns - falls ich falsch liege, wirfs mir ruhig an den kopf
)
nun aber weiter: die ambivalent zwischen kühl und warm zeigt denke ich noch einmal auf, dass
sie schwierig einzuschätzen ist, sie wirkt eventuell manchmal abweisend, manchmal herzlich?
Strophe 3! man hört schon fast die donnernden hufe des herangaloppierenden entschlusses. hier wächst die erregung des lyrischen ichs - deswegen finde ich das
zerbreche auch nicht soo gut, klar es reimt sich drauf, aber gerade durch das zerschmettern in der vorherigen strophe wirkt das jetzt schwächer, obwohl die dritte strophe vor allem durch den ausruf doch emotionaler und irgendwie drängender wirkt.
doch auch hier zeigt sich wieder die angst des lyrischen ichs mit eigentlich positiven mitteln (was sich vorher durch blicke und den zum geleit gereichten armausdrückte und nun durch - nun man könnte es zum einen als komplimente als auch als gedichte/verse ansehen - zierende worte bewirkt wird) zerstörerisches zu verursachen.
nun ein kleiner rückblick auf ältere romanzen. hier wird werden wzar nur positive genannt, vor allem durch das manche schwingt aber auch mit, dass das wohl nicht immer der fall war.
am ende nun die gewissheit:
ob der schneeball zur lawine wird, findet man am eben am besten raus, indem ihn wirft.
risiko selbstverständlich inbegriffen.
guter text. und wahr. auch wenn mir was anderes lieber wäre ^^
hab mich gerne drüber ausgelassen
liebe grüße