Hallo Juls,
Die Aussage in deinem Gedicht betrifft uns alle.
Der Trend der Zeit und vor allem die Kindererziehung geht immer mehr in Richtung der totalen Individualisierung.Gerade in der Erziehung werden Kinder durch die Überfürsorglichkeit ihrer Eltern dazu gebracht, nur noch die eigenen Interessen und das eigene Wohlbefinden im Blick zu haben.Die Grenze zum Egoismus/Narzissmus ist dann fließend.Warum sollte ich mich für andere und deren Seelenzustand interessieren, wenn es im Leben doch eigentlich nur um mich und meine Befindlichkeiten und Interessen geht?
Der klassische Schöngeist genießt sein Eigeninteresse an Kunst und Kultur, weil es ihm gefällt, sich mit etwas Höherem zu beschäftigen, das ihn auszeichnet. Was die anderen davon halten ist ihm im Gegensatz zu den meisten "Poeten" auf unserer Platform relativ egal, wenn er nur selbst im Rampenlicht stehen kann.
Die Bereitschaft in der Seele des Anderen lesen zu wollen, um dadurch neue Aspekte des Lebens kennenzulernen ist sehr eingeschränkt. Denke da an gesellschaftliche Treffen, in denen,wenn du ein dich interessierendes Thema ansprichst , die anderen garnicht zuhören oder einfach darüber hinweggehen, so als wären deine Gedanken Luft oder nicht existent.
Dein Gedicht ist eine gekonnte Beschreibung der Situation und beschreibt das, was ich auch oft so fühle.
Liebe Grüße am späten Abend
Tobuma