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Die Wette

  • Richard von Lenzano
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Die Wette

 
 
Zwei Frösche schlossen eine Wette
wer größ'res Sprungvermögen hätte
der eine, war ein Springfrosch, braun,
er traute seinen Augen kaum -
weil hier ein grüner Wasserfrosch
auf einmal große Reden drosch.
 
Gut getarnt und unerkannt
leben Frösche viel an Land,
doch es soll auch andre geben
die lieber noch im Wasser leben.
 
Der Springfrosch, der lebt nur am Land
das ist wohl vielen nicht bekannt,
beim Wasserfrosch, da ist es richtig
für den ist nur das Wasser wichtig,
fast jeder Frosch kann auch gut springen
man hört sie nachts mit Inbrunst singen.
 
Nachdem die Wette war beschlossen
Wurd' zünftig diese auch begossen,
nun wurde eifrig nachgedacht
wer über diese Wette wacht,
das Problem war plötzlich klar
denn es erschien - Freund Adebar.
 
Ausgemacht wurden die Regeln -
es zählt nur springen und nicht segeln,
ein Sprungplatz wurde bald gefunden
und vom Storch für gut befunden.
 
Unter den Tieren wurd' bekannt
dass bald diese Wett' stattfand,
der Sprungplatz wurde hergeachtet
Tribünen hat man auch errichtet.
 
Als der Sprungplatz dann war eben
setzte man sich dicht daneben,
alle waren sehr gespannt
auf diese Wette - hier in Land,
die Frösche machten sich schon warm -
Adebar prüft den Starterarm.
 
Dann, auf die Plätze, fertig, los,
ging das Springen los, famos,
als erster kam der Springfrosch dran
der ja phantastisch springen kann,
er sprang zwei Meter in die Luft
danach war die Kraft verpufft.
 
Dann kam der Wasserfrosch zum Sprunge
sprang ab, mit vollgefüllter Lunge,
er kam nur kurz vom Boden weg
und fiel zurück - mit großem Schreck,
der erste Durchgang war zu Ende
der Wasserfrosch hofft auf die Wende.
 
Beim zweiten Sprung, man glaubt es kaum
der Springfrosch sprang auf einen Baum,
dort saß er und sah mit Bedacht
was sein Konkurrent jetzt macht,
dieser hob vom Boden ab
doch sogleich wurd' er auch schlapp,
er fiel zurück auf seinen Rücken
die Gäste lachten mit Entzücken,
der Wasserfrosch lag regungslos
und alle dachten, er sei tot.
 
Herr Adebar trat in Aktion
und reicht dem Springfrosch seinen Lohn,
es war ein großes Glas voll Fliegen
die bald dem Frosch im Magen liegen,
kaum hat die Fliegen er gefressen
hat wieder er im Baum gesessen,
der Wasserfrosch nun regt sich wieder
und quakt, weil er gebroch'ne Glieder.
Er ist traurig und wird blasser
weil er an Land - und nicht im Wasser,
der Storch hat keine andre Wahl
und nahm den Frosch zu seinem Mahl,
der Springfrosch auf dem Baume lacht
weil er in Sicherheit - sich hat gebracht.
 
 
 
Und die Moral von der Geschicht:
 
 
Willst nicht verlieren dein Gesicht -
verwette nur dein Leben nicht,
wer hoch hinaus will in dem Leben:
wird tiefe Fälle oft erleben.
 
So ist nun mal des Lebens Lauf:
Der Große frisst den Kleinen auf.
 
 
 
Richard von Lenzano
© 10/83
 
  • Richard von Lenzano
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