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Feedback jeder Art Die Zeche

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  • Dionysos von Enno
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Endlos steht Halle an Halle.
Schweigt der rostrot, tote Mauerton.
Und „Klaue“ die Kohlenkralle
bewacht den leeren Eisenthron.
Als sei er nur kurz fort gegangen,
der mächtige Stahlbaron.
Als seien nicht Jahrzehnte menschenlos vergangen.
Als sei er schon
fast ganz
zurück.
 
Alles hier ist seltsam aus der Zeit gerückt.
Steht beeinander: Schwer bedrückt
und kalt.
Der Geist von Schaufel, 
Grab von schwerer Eisenstange.
Alle im Flöz Gefangene
warten bloß auf diesen einen Hinterhalt:
Auf einen, der sich kurz 
über den Abgrund bückt.
 
Im Himmel hängt es noch, das Stück
vom schwarzen Schlundgedächtnis.
Die Hoffnung auf das kleine bisschen Glück,
das sie schleppten
hoch hinunter und zurück.
Dass so wie einst aus jedem Biss
mit dem die Klaue Felsen riss,
Gold vorquoll;
sie einmal hochkämen ins Licht.
Die Hände endlich übervoll.
Die Blicke hoffnungsschlicht
friedlich geschmückt.
Allesamt leicht
und zukunftstoll.
 
Stattdessen biss der Staub,
der aus dem Bruch der Steine schwoll,
sich durch die Lunge,
Adern, Atemwege.
Versehrte Zunge,
Münder, sägte
schwarz in Alles seinen
Lebensraub;
Zerriss selbst
feinstes
Traumgewebe.
 
Und Luft saugend,-
und von den schweren
Hammerschlägen taub,
ganz ausgemergelt
bloß Gespenster,
hingen sie in die Hinterhöfe raus;
den Sauerstoff zusammenklaubend.
Und nach und nach waren sie weg
vom Fenster;
blieben allein die leeren
Fenster auf.
Darinnen mal ein unbenutzter Aschenbecher, 
oder ein Kleiderstück
aus einem
Schnäppchenkauf.
 
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  • Dionysos von Enno
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