Hallo Patrick,
das ist tatsächlich sehr wahr.
Ich musste im ersten Moment aber herzhaft Lachen. Durch die Rubrik "Aufsätze" habe ich einen mindestens 3000-Wörter Text erwartet. Den Rahmen hast du ganz knapp verfehlt :biggrin:
Ich gehe davon aus, dass diese Worte sehr bewusst gewählt sind.. natürlich ließen sich etliche Dinge an den Anfang ergänzen. "Wer die Natur zerstört...." da kommt einem viel in den Sinn.
Hier geht es um eine Art des Ausdrucks, auf den Dichter (genau wie andere Künstler) oft zurückgreifen. Über die Bilder der Natur spiegeln wir ein Fühlen oder Erleben.
Die Schlussfolgerung daraus ist allzu düster. Wir die Natur ärmer an Diversität, in großen Teilen zerstört und wir immer entfremdeter von ihr, so verlieren wir nicht nur die Worte, sondern unser Fühlen. Das ist zumindest meine Annahme. Denn ganz viel in unseren Gefühlen funktioniert assoziativ. Starke Eindrücke, Naturbilder und damit verknüpftes Empfinden hilft uns auch im alltäglichen zu kommunizieren, unser Fühlen auszudrücken. Ich mag zwar Regen sehr gerne, aber wie stark ist es in der Gesellschaft verankert, Regen mit Trauer zu verbinden? Ein betrübtes Gemüt bei bedecktem Himmel. Heiterkeit bei Sonnenschein usw.. und das ist "nur" das Wetter. Diese Natur ist derart reich, das wir ihren Wert für uns kaum messen können.
(vielleicht schaffe ich ja die 3000 Wörter die du verfehlt hast.. aber ich will's auch nicht übertreiben)
In vielen Teilen der Welt, besonders in den von uns "fortschrittlich" genannten Gesellschaften findet sich bereits eine große Entfremdung zur Natur. Und mein Eindruck ist, dass das nicht ohne Folgen ist. Als wäre eine tiefere Ebene des Erlebens auf Stand-by. Anbei, das sind alles nur Vermutungen aus meinen Beobachtungen, ich hab (noch) keine Studie in Auftrag gegeben 🙄 .
Und doch sind die Menschen so eifrig darin die Natur, die sie verlernt haben zu verstehen, zu zerstören.
Wir rauben den Dichtern das Wort, und unserm Herz das Fühlen.
Natürlich lässt jeder Dichter und Künstler die Eindrücke der Natur unterschiedlich stark in seine Werke einfließen. Aber das bloße Erleben dieser ist doch oft Inspiration und zugleich Besinnung.
Ich habe heute fast 10 Minuten lang einer Libelle zugeschaut, die auf meinem Knie gelandet ist, als ich in der Wiese saß. Alle paar Sekunden hat sie den Kopf ein bisschen gedreht und ansonsten nicht viel gemacht. Langweilig? Ich habe die Zeit um mich herum vergessen, bloße Faszination. Ich glaube nicht, dass ich nun ein Gedicht über Libellen schreiben werde. Aber so oft geht es ja um das indirekte Wirken, wie diese Eindrücke auf uns wirken, wie wir sie speichern und verknüpfen usw..
Dein Aphorismus regt mich gerade dazu an, tausend Dinge zu ergänzen. Ich denke damit hast du also Sinn und Zweck erfüllt und mich zu eigenen Gedanken angeregt. Im Grunde wäre es schön, wenn sich viel mehr Menschen darüber Gedanken machen würden, was die Natur für sie bedeutet. Und wenn es durch solche Aphorismen geschieht.
Ich finde, sowas ließe sich gut auf eine Mauen schreiben, oder als Notiz bei jedem Supermarkt, als Kreidekunst irgendwo.. wo es Menschen zum Nachdenken animiert.
Ach, da hatte ich schon öfter so manche Ideen für..
Nun denn. 3000 Worte habe ich glaube ich nicht geschafft. Aber 3000 Zeichen bestimmt.
Und wie wir spätestens jetzt wissen, liegt Wahres nicht unbedingt in der Füllmenge an Worten...
Liebe Grüße, Lichtsammlerin