Hayk
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Sing meine Seele, kling in silbernen Tönen,
lass perlen, lass sprühen das Lied den blauen, schönen
lächelnden Augen! Sing Seele, werde gesund,
versinke berauscht und selig auf Blauaugengrund.
Und im Versinken
auf Blauaugengrund,
da möchte ich trinken
vom Rotlippenmund.
Möcht` dich betören,
will dich zerküssen,
sollst mich erhören,
will von dir wissen:
Erreichten die Klänge,
der Seele Gesänge
voll Lieb, voller Schmerz,
manchmal dein Herz?
Ach, dummer Knabe, hast Worte gedrechselt,
hast keimendes Sehnen mit Liebe verwechselt.
Ach, dummer Knabe, solltest dich schämen,
nicht jegliches Wort als Versprechen gleich nehmen.
Ach, bestes Mädchen,
warfest ein Fädchen,
hast so gefangen
all mein Verlangen.
Dass du mich liebst,
wähnte ich nie.
Aber du gibst
gleichsam, ganz wie
die schaumgeborne Aphrodite
Lieb ins Gemüte,
gießt Wärme und Lust
mir in die Brust.
Ach, loser Bengel, vom sicheren Orte
glaubst du mich zu fangen durch schmeichelnde Worte.
Hast andre so wohl oft schon begeistert?
Doch merke!, Jungfern werden so nicht gemeistert.
Ach, liebes Mädchen, will dich nicht meistern,
will gar nicht siegen, höchstens begeistern!
Aber du willst in dein Bettchen mich kriegen!?
Würde wohl lügen,
wenn ichs bestreite.
Sag, ist dein Bettchen aus Sammet und Seide?
Verführerisch weich?
Ja! Prinzessinnen gleich
wirst du da ruhen, selig ermattet.
Ists dunkel beschattet?
Ja, dunkel beschattet
wirst du dort schlafen in süßester Lust!
Traulich geschmiegt an deine Brust?
An meiner Brust, in meinem Arm ...
Ist dein Bettchen auch warm?
Warm und zart und weich wie dein Bauch ...
Du küsst ihn ...
Ich streichel ihn auch ...
Im Dunst von Zigarettenrauch ...
glühen Feuerpünktchen schwach ...
wir liegen lange selig wach ...
Ich küss deine Augen, den Rotlippenmund,
sinke erneut auf Blauaugengrund ...
Ach, lieber Bengel ...
Süßester Engel!
Ach, Knabe, dummer ...
Lieblicher Schlummer
ist uns gewiss!
Noch einmal küss ...
Ja, küss mich!
Ich lieb dich!
Du lügst, Herzensdieb!
Hab dennoch dich lieb!