Hallo Nesselrose,
spannend und rätselhaft, wie ich dich kenne... ;-).
Bereits der erste Satz stößt mitten in ein spannendes Bild:
Alles karrst du
hinter den Berg: das Heute das Morgen
das Gestern und dich.
"Hinter dem Berg halten mit etwas" fällt mir dazu ein; nur scheint es sich hier um die aktive Form davon zu handeln. Hinterm Berg liegt es jedenfalls versteckt und vor den Blicken verborgen: die Gegenwart, die Vergangenheit, die Zukunft und das LD.
Es läge auf der Hand, dass es sich beim LD um einen kräftigen kleinen Bergarbeiter handelt - einen Zwerg. Das LI ist jedenfalls hin - und her gerissen zwischen der realistisch erscheinenden Zwergengestalt und der scheinbaren Größe, die eher aus dem Schatten des Verborgenen besteht.
Noch spannender wird es nun in der zweiten Strophe:
Einsam ist das Leben, verrückt das Bestreben
deine Knochen zu suchen, zu zählen
wo sie gelegen, wo sie gedrückt
und wo sie beglückt
Ist das LD tot - möglich wärs - oder stellt sich das LI das nur vor. Ist das der vorweggenommen Tod einer Person, die alles verbirgt? Dann mag es nur verrückt erscheinen, sich jetzt bereits analytisch damit zu befassen, was dieses LD dem LI angetan hat, oder wo es bereichert hat. ;-).
Dann eine überraschende Wende:
wenn dein Lachen arglos den Berg bewegt
und alles über den Haufen fegt.
Das Lachen des LD bringt alles in Bewegung, fegt die geordnete Welt des Verborgenen und des Verbergenden hinweg.
Und nun die Frage: Wer hat die Situation unter Kontrolle- das LI oder das LD?
Und wie funktioniert dieses Spiel? ;-).
Oder eben ganz anders ....
Gruß Lé.