Carolus
Autor
Ein Sehnen ohnegleichen
Wer pflanzte ihm
solch unentwegtes Sehnen ein,
dass er die Ferne hin zu ihr
mit allen Mitteln überwand,
bis er mit Tränen sich
in ihren Armen wieder fand?
Wer hieß ihn,
alles hinter sich zu lassen,
das Haus, die Freunde
den Garten, seine Blumen,
um in der Fremde Fuß zu fassen,
nur ihres Lächelns,
ihrer Liebkosung willen?
Konnte er sein wundes Herz
mit Balsam ihrer Liebe stillen?
Weiß der Himmel? Wer?
Wissen es vielleicht die Götter?
Diese ewigen Spötter, die sich mit Hohn
jetzt über ihn, den Toren, amüsieren,
der durch des Eros Pfeil
Vernunft und Verstand verloren.
Wer „Zum Teufel!“ weiß das schon?
Doch eines weiß er nun:
Lächeln, Herzenswärme und Umarmen
sind jeglicher Mühe wert, weil nur durch Lieben
der Mensch ein wenig Himmelsglück erfährt.