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Feedback jeder Art Ein Theaterstück - Schein und Sein

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Ostseemoewe

Autorin
Ein Theaterstück - Schein und Sein

Akt 1
Die Muhme Ann empfing sie frohbewegt.
„Ach Lieschen, bist doch meine Augenweide.
Der Schwerenöter hat dich reingelegt,
kennst nicht, das Sprichwort von dem Liebeseide?

Die Liebe hält vom Mittag bis zur Vesperzeit
beim Haderlump. Ich nenn es Possenspiel.
Vorbei für dich, die Zeit der Unschuldsmaid,
du gehst zur Niederkunft nun ins Exil.

Hinfür, du trägst nen Bastard unterm Herz.
Bigott, so werden Nachbarn bald schon raunen.
Ersparen möchte ich dir Pein und Schmerz.
Ein biedrer Ehemann muss her zum Staunen."

Akt 2
Altar geschmückt, die Hochzeitsglocken läuten,
der Pfarrer bittet Gott um seinen Segen,
obwohl er längst schon alles konnte deuten,
ersucht er Glück fürs Paar auf allen Wegen.

Das Brautpaar feiert fürstlich unter Gleichen
die Mitgift fällt gar reich dem Brautpaar zu
der Ehemann, stellt maßgebend die Weichen
das Haus ist nun so ganz auf du und du.

Akt 3
Aus Lieschen wurde Liesa brav und fein,
sie schenkte ihrem Mann den Vaterstolz.
Er wollt es so und sagte Sohn und mein
fortab da schwärmte man vom guten Holz.

© Ilona Pagel
 
Liebe Ilona,
 
ein feines Schriftwerk um das "Brauchtum",
wenn ein Mädel zu der damaligen Zeit ledig schwanger wurde. Man musste schnellstes handeln, wenn möglich bevor der Bauch sich verräterisch wölbte.
 
Dein Text, liebe Ilona lässt mich an den Klatsch und Tratsch um meine Hochzeit 1976 denken, mit dem meine Mutter belätigt wurde. Ein kluger Satz meiner Mutter ist mit im Gedächtnis geblieben, als sie wieder einmal mit, ja man kann sagen hämisch dummen Aussagen konfrontiert wurde: Wie euer ... muss heiraten? Worauf meine Mutter sagte: Ja, wenn sie einen Mann haben will, dann ja. Ganz revelutionär waren auch noch die Umstände, dass ich Katholikin bin und mein Mann evangelisch.
Und natürlich war all DAS vergessen als die lieben Dorfbewohner mitbekamen, dass ich die Frau eines Beamten geworden war. Wie gut, dass in dieser Hinsicht die gute alte Zeit nicht mehr existiert. 
 
 
LG Sternwanderer
 
Liebe Sternwanderer
Dann müssten wir ja fast ein Jahrgang sein. Meine Tochter ist 1976 geboren. Ich wuchs ziemlich frei auf in der ehemaligen DDR.  Ich hatte nur eins mit dem Löffel eingetrichtert bekommen: was du dir einbrockst löffelst du auch alleine aus. Hilf dir selbst, dann hilft dir auch Gott.  Das war das Kredo womit ich Erwachsen wurde. 
Danke für deine so persönlichen Zeilen  und Erfahrungen. 
Liebe Grüße Ilona 
 
Nun liebe Ilona,
 
ich stimme Sternwanderer voll und ganz zu. Als ich 1977 geheiratet habe, wurde noch zuvor die Frage gestellt: Müsst ihr denn heiraten? Als wir dies verneinten und weitere 6 Monate ins Land gezogen waren, wurde dann erneut nachgefragt, ob ich denn keine Kinder bekommen könnte....
Ja so war das tatsächlich in früheren Zeiten.
 
Du hast dies vortrefflich vertextet in perfekter Sprachmelodie!
Liebe Grüße Uschi
 
Hinfür, du trägst nen Bastard unterm Herz.
Bigott, so werden Nachbarn bald schon raunen.
Ersparen möchte ich dir Pein und Schmerz.
Ein biedrer Ehemann muss her zum Staunen."
 
Liebe Ilona @Ostseemoewe,
 
Wunderbar authentisch hast Du Deine Geschichte sprachlich in Worte gesetzt
und einen gnädigen Ehemann für das arme Lieschen gefunden.
 
Der Schwerenöter kam leider ungeschoren - und ohne Alimente - davon.
Aber: So war das eben damals.
So schlecht sind die Zeiten nicht, in denen wir heute leben!
 
Liebe Grüße von Georg
 
liebe @Uschi R. lieber @Georg C. Peter
ich muss mich vielmals entschuldigen für das nicht beantworten eurer Kommentare.
Das war keine Absicht..
Es waren schon eine andere Zeit. Die wollen wir mit Sicherheit nicht wieder haben.
Liebe Grüße in euren Tag
Ilona
 
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