Hallo !
Verzeiht mir, wenn es nicht so gelungen ist... ist mein erstes Gedicht
Es ist noch kein Meister
vom Himmel gefallen,
auch wenn das "lyrische Ich" sich hier bestimmt
so fühlt...
mit ziemlich hartem Aufprall...
am Gedicht selbst kannst Du ja noch arbeiten - wenn Du willst.
Schön wäre es aber in jedem Fall, wenn Du
nach diesem einen nicht
die Flinte ins Korn wirfst, worauf ich hoffe, schließlich hast Du Dich hier angemeldet !
Was die Metrik u.a. "sprachtechnische" Dinge betrifft,
gibt es hier andere Mitglieder,
die Dir bestimmt hilfreicher mit Tipps zur Seite stehen können,
als ich es kann...
ich hab zwar "alles gelernt",
es dann aber wieder "vergessen"...
entweder das, was mir im Blut liegt und davon dort übriggeblieben ist, reicht aus,
oder eben nicht :lol: !
Was den Inhalt betrifft,
bin ich ein großer Freund von Meister Rilke's Maxime,
dass des Dichters' Ziel die
Deutlichkeit sein sollte
( d.H.:
Das, was der Dichter
sagen will, sollte deutlich drinstehen,
nicht, dass man es auch
Erstklässlern verständlich machen müsste ! ).
Und obwohl ich Dich mit Deinen Worten - glaub ich jetzt mal -
im Großen und Ganzen gut verstehen kann,
hapert es inhaltlich - meiner Ansicht nach - vor allem hier.
Du fängst mit etwas sehr Wichtigem an:
"Ich habe mit dem Kostbarsten gespielt"...
aber
was Du ( das "lyrische Ich" ) da gemacht hast, erfährt man nicht,
obwohl es doch nach einem "Schuldbekenntnis" klingt.
Gut, man muss es nicht erfahren,
aber da man es irgendwie automatisch als ein
"Schuldeingeständnis"
wahrnimmt,
wirken die später folgenden Fragen
"Lag es an mir ?
An Dir ?
An einem neuen Freund ?"
nicht mehr richtig schlüssig,
weil man zumindest eine "Mitschuld" als Erkenntnis vorraussetzt.
Will sagen:
Man ist verwirrt,
es wird eben nicht wirklich klar,
wie Du es meinst.
Dann kann man zwar zum Schluss kommen,
dass Du ( nochmal: das "lyrische Ich" ),
wegen der Verletzung und dem Verlust,
selber so sehr verwirrt bist,
dass Du diese Erkenntnis gleich wieder
vergessen hast,
wodurch es wieder logisch wird.
Aber
beabsichtigt von Dir ist das bestimmt nicht, oder ?
Entschuldige bitte auch die blöde Frage,
ob "sie" nun sich
selbst oder
"Dich" respektieren sollte,
denn mit Worten sagst Du das ERSTE von Beidem
und ich glaub mal, Du wolltest das ZWEITE sagen.
Das wirkt dann
ganz arg unbeholfen.
Noch ein Punkt:
Du verleihst der Verletzung und jeder an "sie" gestellten Forderung durch
Ausrufungszeichen Nachdruck.
Je deutlicher Du aber lernst, in Worte zu fassen, was Du sagen willst,
umso weniger wird es
die zum Unterstreichen brauchen.
Nix gegen diese Dinger, aber es sieht schon komisch aus,
wenn sie ein
Gedicht durchfluten.
Das erscheint dann eher wie ein persönliches Mahnschreiben !
Also denke dran:
Je deutlicher Du mit der Sprache wirst, umso besser tut es dem Gedicht,
trau Dich ruhig, ins Detail zu gehen,
rauskürzen kannst Du dann immer noch,
genauso wie das Ganze in eine Struktur bringen,
in der es sich reimt.
Ich glaube, die Leidenschaft, aus der Dein Gedicht geboren wurde,
ist gleichzeitig auch das,
was dazu beiträgt,
dass es Dir "nicht so gelungen" ist,
weil Du zu viel, zu schnell in wenige Worte fassen "musstest",
um's Dir von der Seele zu schreiben.
Aber immerhin hat sie, diese Leidenschaft, Dich zum Dichten
gebracht !
Und genau deswegen hoffe ich, dass Du meine Kritik nicht als "Verriss" begreifst,
sondern dass ich Dich anspornen kann.
Es ist wichtig, dass Du
selber damit zufrieden bist,
und mit Deiner "Entschuldigung" am Ende zeigst Du,
dass es Dir nicht unbedingt so geht,
obwohl Du genausogut meinen könntest,
dass es "von anderen als
nicht so gelungen gesehen wird",
weil es eben Dein erstes ist.
Ich tippe auf eine Mischung aus Beidem.
Nun, ich finde, dass es
kein schlechter Anfang ist.
Aber es ist eben "nur" ein Anfang.
Mein Tipp:
Lass Dir Zeit !
Nur die Ruhe !
Es steht niemand mit ner Peitsche hinter Dir und ruft:
"Mach fertig !"
Du kannst immer wieder anschauen, was Du auf Papier hast,
und Du kannst drüber nachdenken, solange Du willst.
Und erst, wenn Du Dir selber sicher bist,
dass es wirklich das sagt,
was Du sagen wolltest,
und Dir auch die Form / der Sprachfluss gefällt,
dann komm damit raus,
ohne "Entschuldigung".
Die hätte es hier auch nicht gebraucht,
aber selbstverständlich sorgt sie dafür, dass man Dich mit Milde "beurteilt".
Ich hoffe, ich war mild genug,
denn ehrlich wollte ich trotzdem bleiben
( deutlich war ich hoffentlich auch )
und jetzt hast Du's überstanden
LG
Rupert