einem Poesiealbum entnommen
ich gab dir mein Poesiealbum
du schriebst in kleinen Versen
abgebrochen vom schlafenden Geäst des Himmels
verlorene Kinderreime, die mit ihren Pyjamas
auf der Wendeltreppe in das Innerste rauschen
als ob ein braver Wahn im Garten sitzt
und mir die Tränen ausleckt in namensloser Nacht
du gabst mir dein Poesiealbum
ich schrieb nicht viel, etwas von einem Hahn
er kräht nicht, sucht nicht nach goldnen Korn
seine Flügel tragen keine Bügelfalten
der Tag beginnt für ihn erst mit einem Zeilenumbruch
der Suche nach dichterischen Krümeln
ich schrieb nicht viel
irgendwann, vielleicht als wir
vom Lesen halbblind geworden sind
flüchteten wir in eine triste Abstellkammer
so eine, wo man Klagen wider das Betongeröll
alphabetisch der Vergessenheit übergibt
wo man Sonnenschirme abstellt, solche die den Regen suchen
unter festen Umarmungen und tiefen Blicken
operierten wir ohne Betäubung an offenen Wunden
den Herzknochenbrüchen
wir liebten uns mit unseren Ruinen, den mageren Hüften
verfaulten Zähnen, eingefallenen Wangen
wir liebten uns, blätterten in unseren Poesiebüchern
und verloren alle Seiten an einen Sonnenaufgang
_
ich gab dir mein Poesiealbum
du schriebst in kleinen Versen
abgebrochen vom schlafenden Geäst des Himmels
verlorene Kinderreime, die mit ihren Pyjamas
auf der Wendeltreppe in das Innerste rauschen
als ob ein braver Wahn im Garten sitzt
und mir die Tränen ausleckt in namensloser Nacht
du gabst mir dein Poesiealbum
ich schrieb nicht viel, etwas von einem Hahn
er kräht nicht, sucht nicht nach goldnen Korn
seine Flügel tragen keine Bügelfalten
der Tag beginnt für ihn erst mit einem Zeilenumbruch
der Suche nach dichterischen Krümeln
ich schrieb nicht viel
irgendwann, vielleicht als wir
vom Lesen halbblind geworden sind
flüchteten wir in eine triste Abstellkammer
so eine, wo man Klagen wider das Betongeröll
alphabetisch der Vergessenheit übergibt
wo man Sonnenschirme abstellt, solche die den Regen suchen
unter festen Umarmungen und tiefen Blicken
operierten wir ohne Betäubung an offenen Wunden
den Herzknochenbrüchen
wir liebten uns mit unseren Ruinen, den mageren Hüften
verfaulten Zähnen, eingefallenen Wangen
wir liebten uns, blätterten in unseren Poesiebüchern
und verloren alle Seiten an einen Sonnenaufgang
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