Engelsschwingen
Berauscht vom Glück, von Freiheit getrieben,
gleiten sanft die weißen Engelsschwingen,
welch’ seufzend sich dem Licht verschrieben,
mit zartem Schlag die Luft durchdringen.
Der Anblick dieser Leichtsamkeit,
verzückt mein Aug und auch das Herz,
mit Mensch gewordner Einfachheit,
stiehlst du die Sorg und auch den Schmerz.
Freudesrausch verklingt mit guter Tat,
welch frohe Schwingen in Ketten legt,
vergiftet von des Herzens Rat,
der erst in dies Gefängnis trägt.
Seh dich in deiner Sucht gefangen,
hör auch nicht mehr die sanften Schwingen,
noch fordernd Ruf nach Glücksverlangen,
die Qual zerreißt, bringt mich zum springen.
Spreng doch die Ketten, weißer Engel!
Tauch deine Flügel in das reine Licht!
Ich bitte dich, flieg frei am Himmel,
verzück mein Wesen wie zuvor,
verdamm das Übel, das dich bricht
und stürz dich in das Glücksgetümmel,
die Freiheit ruft, schwing dich empor!
N.J.B. 20.01.2008