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ENT-rückt

  • Lichtsammlerin
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Entfernung oder bin ich ge-
spalten. Wirklichkeit die
über oder unter
leerer Raum? Du darin
ich körperlos
- außer mir - wohin.
Ich muss dich ver-
rücken
neben mich stellen
nebensächlich.
 
Auseinander driften
fremde Hände die deine waren
meine? Wesenlos
anwesend. Hier in der Leere
verrückt ver-rücken
Teile von dir unter-
drücken. Fremdartig.
Ich oder ist die Zeit
verzerrt gebogen
flüchtig brüchig
zer-brochen.
 
Dann
keine Verbindung kein
"Wir". Getrennt
Wirklichkeit ENTrückt
empfindungslos das ENT
zwischen uns.
 
Ich muss den Blick ab-
wenden. Deiner Schmerz
schon wieder Taubheit
gleichgültig. Geschehenes un-
geschehen machen
woanders. Nicht bei
dir. Mir? Zustand
die Jahre über-
sprungen. Wessen ENT-
rücktes Leben?
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
"entrückt - verrückt" spannt ein weites Themenfeld von Abstand gewinnen bis zur Schizophrenie.
Ich lese in den Wortbildern eine Art inneren Dialog, wobei ich eine zumindest indirekte Beteiligung eines LD nicht ganz ausschließen möchte.
Was die Verwortung anbelangt, ist mir die Anhäufung von stilistische Hinweisen wie z.B. in der 1. Strophe
 
ge- / spalten
-außer mir-
ver- / rücken
 
etwas zu (viel) gewollt.
 
Auch machen eingestreute Begriffe
 
wie "Wirklichkeit die / über und unter"
"Wesenslos /anwesend"
 
den Text hermetisch und die mehrmalige Verwendung des
 
Entfernung, Entrückt, das Ent, Ent- / rücktes,
 
etwas langatmig.
 
Mein Vorschlag wäre, etwas weniger stilistische Unterstützung der inhaltlichen Aussage und vielleicht etwas mehr Konzentration/Verdichtung auf die
eigentliche Botschaft. Ich denke, der durchaus ansprechende Text könnte dadurch gewinnen. Aber das ist natürlich nur meine rein subjektive Sichtweise.
 
LG
Perry
 
Hallo Herbert, hallo Perry,
danke für eure Rückmeldung.
 
Herbert, ich bin zugegeben ein wenig verwirrt von deiner Antwort, aber gut. Freut mich, dass dir der Text gefällt! Wer auch immer Sascha oder Erny sind
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png
(Der Begriff "Sprachspürnasen" gefällt mir, aber zornig war hier glaube ich niemand.)
 
Perry, ja, Abstand gewinnen ist hier eine Botschaft, allerdings hat das nichts mit Schizophrenie zu tun, ich wollte hier den Zustand darstellen bei Dissoziation / Depersonalisation (sich selbst als fremd erleben, außerhalb seines Körper sein). Beschrieben wird ein innerer (einseitiger) Dialog. Dieses ent-rückt sein von sich selbst und der Wirklichkeit spiegelt sich auch in den Vers- und Wortumbrüchen.
Dein Vorschlag, mehr die Botschaft zu verdichten, werde ich aufnehmen. Ich bin mir noch nicht sicher wie ich das umsetzen kann, da die Botschaft hier ja ist, diesen Zustand zu erfassen. Werde ich mir in Ruhe noch einmal anschauen, danke für den Hinweis!
 
LG
Lichtsammlerin
 
Hallo avalo,
ja, das Entschlüsseln mag für Außenstehende tatsächlich schwer sein, aber mE ist es auch ok den eigenen Eindruck eines Textes einfach mitzunehmen - ob man nun alles "begreift" oder nicht. Jeder Leser hat schließlich auch seine eigenen Assoziationen dazu.
Eine Trennung könnte im übertragenen Sinne passen - eine Trennung von sich selbst. Vielleicht hilft es zum Verständnis, wenn du dir einen einseitigen Dialog mit dir selbst vorstellst. Das LI und LD sind hier die gleiche Person, nur von einander abgespalten.
Danke fürs Lesen und hinein spüren!
 
@ Herbert,
Danke für die Erklärung. Kenne ich tatsächlich beide nicht, daher hatte mich das in dem Kontext wohl verwirrt. Aber was Sascha angeht, so wie du ihn beschreibst muss ich den wohl auch nicht kennen!
 
LG
Lichtsammlerin
 
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