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Feedback jeder Art erinnerung ist ein leeres zimmer

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  • Perry
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Perry

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öffne ich die dachgaube setzt sich mein blick mitten
unter die jungen rotkehlchen die vor ihrem ersten
flug aufgeregt wippen und mit den flügeln schlagen
in gedanken halte ich deine hand wir gehen durch
die blühende kastanienallee unserer jugend nebenan
steht eine lerche überm saatgrünen feld lenkt trillernd
die aufmersamkeit auf eine heranziehende regenfront
erste tropfen waschen die farbe aus dem tagtraum
ich schließe das fenster ziehe mich zurück ins leere
 
 
Hallo Perry,
 
das ist sehr beeindruckend. Obwohl die Erinnerung hier scheinbar den Tagtraum färbt, verblasst eben dieser und wäscht die Farbe daraus. Zurück bleibt die Leere der Erinnerung.
Ich lese das gerade unter dem Aspekt, dass unsere Erinnerung gleichsam von unseren Träumen genährt wird. Gestalt erhält und Farben. Ohne Träume ist Erinnerung ohne wert - ohne Wirkung.
Auch ein wenig Alltagsmonotonie lese ich in deinen Zeilen. Und zugleich ist der Tagtraum so gesehen kein "außergewöhnlicher", malt keine fantastischen, besonderen Bilder, sondern die Schönheit und Feinheit des Moments. Aber (vielleicht bedingt durch aktuelle Situation?) diese einfachen Bilder sind bereits ein bunter Tupfer im leeren Alltag.
Gegen Ende scheint das LI zu resignieren, die Situaiton zu akzeptieren. Das stimmt nachdenklich..
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Perry
 
ich finde dein Gedicht wunderschön
Und endlich habe ich kappiert wie ich deine Gedichte lesen soll
 
hier lerne ich jeden tag was neues...
 
Liebe Grüße 
 
Lena
 
 
 
 
Hallo Perry,
 
zauberhafte Wortmalerei finde ich hier von dir.
Du bist wahrhaftig ein wunderbarer Poet.
 
Liebe Grüße
Carry
 
Hallo Perry,

von Erinnerungen, Träumen und dem Blick aus dem Dachfenster.
Die Bilder, die du hier skizziert hast, gefallen mir gut. 

Die Betrachtungen der jungen Rotkehlchen fließen in Erinnerungen an eine
blühende Kastanienallee. Die Lerche über dem Feld und die heranziehende
Regenfront können sowohl Teil der Erinnerungen als auch Teil des
Dachfensterblickes sein; hier verschwimmen die Grenzen. 
Doch spätestens die ersten schweren Regentropfen bringen LI zurück ins
Hier und Jetzt (waschen die Farbe aus dem Tagtraum - Klasse.).

Wie soll ich nun den Titel verstehen? Erinnerung, ein leeres Zimmer. 
Nun. Wenn ich den abstrakten Begriff 'Erinnerung' mit einem leeren Zimmer
gleichsetze, kann ich das - je nachdem an welche der vielen möglichen
Episoden ich mich gerade erinnere - mit den entsprechenden konkreten
Erinnerungsbildern 'möblieren'. 

Im realen Leben kann ich zur Zeit immer wieder Rotschwänzchen beobachten.
Die sind ja ähnlich hibbelig wie Rotkehlchen.

Ich habe dein Gedicht gern gelesen und darüber nachgedacht.
LG, Berthold 
 
Hallo Lichtsammlerin,
Auch ein wenig Alltagsmonotonie lese ich in deinen Zeilen. Und zugleich ist der Tagtraum so gesehen kein "außergewöhnlicher", malt keine fantastischen, besonderen Bilder, sondern die Schönheit und Feinheit des Moments.
genauso war der Text auch gedacht, denn die Erinnerung gehört zu Alltag, wird aber durch die Zeit immer mehr "ausgewaschen", sodass auch eine gewisse Resignation aufkommt, sowie die Erkenntnis bald selbst auch nur noch eine Erinnerung zu sein.
Danke fürs treffende hineinspüren und LG
Perry
Hallo Lena,
freut mich, dass Dir das "Strickmuster" meiner Texte gefällt.
Danke fürs Interesse und LG
Perry
Hallo Carry,
danke für die Blumen. Worte sind wie Blumen, man muss sie nur pfleglich behandeln, dann blühen sie auf.
LG
Perry
Hallo Berthold,
gerade im Frühling, wenn das Leben wieder zu pulsieren beginnt, ist die Leere im Zimmer der Erinnerungen, besonders stark zu spüren, denn all die schönen Erinnerungsstücke können den "gemeinsamen Spaziergang durch die blühende Kastanienallee" nicht ersetzen und die Leere wächst, bis sie einen verschlingt.
Bis dahin hilft es am besten intensiv zu leben und neue Erinnerungen zu schaffen.
Danke fürs nachspüren und LG
Perry
 
  • Perry
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