Carolus
Autor
Ermutigung
Nächte von vielen außer Tritt.
Zögernd senkt Schlaf sich
auf erschöpfte Glieder.
Dämonen nahen wieder,
umtanzen Lagerstätten,
streuen Viren der Angst umher,
verzerren Träume mit Bildern
von Feuern, verlorenen Arbeitsplätzen,
von Hungernden auf der Flucht.
Viele lebten lange Jahre selbstzufrieden
im Mainstream einer Krisenzeit,
bis mit einem Male Fluten schneller stiegen.
Angst bedrängt, bedrückt sie,
Reserven könnten schwinden.
Schreckensbild: In Armut zugrunde gehen.
Keiner weiß, wann die Wasser wieder steigen.
Doch nicht ewig dauert solche Nacht, denn
durch Risse in der Dunkelheit sickert erstes Licht,
rieselt sanft und ohne Laut ins Zimmer,
eine Liebeserklärung an den neugeborenen Tag,
dem Mysterium wiederkehrender Auferstehung gewidmet?
Jenes Licht, das immer während das All durchdringt
und Neues zum Leben bringt, weist uns
den Weg zu Sphären außerhalb der Zeit.
Bereit steht die Schöpfung : Schon knospet sie, bricht auf,
dich zu empfangen. Gibst du dich hin, könnten so
Licht und Frühling in deine Seele gelangen.
Reiß auf die Wolken über deinem Himmel!
Entdecke das Blau der Unendlichkeit,
damit es Teil deines Lebens werde.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 14.02. 2025)