Ioannis Progakis
Autor
Eros, Liebe, Schicksal
Früh stand sie auf, in der Tat,
macht die Hausarbeit ohne Leid
die Liebe, mit dem schönen Kleid,
das Mutter, Schicksal, gestickt hat.
Den Hof säubert sie von jedem Mist,
hört „Guten Morgen“ von ihrem guten
Sohn Eros, dem einzigen und absoluten,
hübscher Junge, der widerspenstig ist.
„Wohin geht, liebes Kind, die Reise?
Man schildert dich mit schlimmen Worten,
du gehst zu gruseligen Orten
und mein Herz bricht auf diese Weise.“
„Mutter, was sollen diese Klagen?
Die Route bestimme ich, allein.
Ich komme in schönen Körpern rein
und ihre Glocken lass’ ich schlagen.
Ich werd’ ihre Köpfe aufblasen,
ihre Sinne werd’ ich schärfen,
Kleider im Überfluss wegwerfen,
Leib begleiten bei den Flugphasen.
So werden sie die Zeit genießen.
Nach der Spende aller Gaben,
wenn sie genug gemeinsam haben,
werden sie vor deiner Tür gerissen.
Und du machst sie dann einfach breit auf,
„Willkommen“, sagst du dann allen,
Gut-Böse soll nicht auffallen,
du freust dich über jeden Anlauf.
Leb wohl, ich verabschiede mich jetzt,
Raum solltest du für mich lassen,
die Jugend möcht’ ich nicht verpassen,
verlorene Zeit wird nicht ersetzt.“
„Mutter, ich mach’ mir um ihn Sorgen,
von ihm werden Menschen gezogen,
dem falschen Weg will er folgen,
so habe ich ihn doch nicht erzogen.
Mutter, ich fürchte, wenn ich sterbe,
gibt’s keinen, der ihm weiterhilft.
Schön, wenn es ein Mädchen gäbe,
das ihm einen seiner Pfeile wirft.“
„Tochter, du liebste aller Lieben,
alles hab’ ich auf Papier geschrieben.
Ich mag aus alten Zeiten sein,
Recht hab’ ich immer im Nachhinein.
Guck doch mal selber, was hier steht,
kein leerer Satz vom Wind verweht.
Wie Könige, die stolz posieren,
wirst du für immer uns regieren.
Den Eros hab’ ich doch im Herzen
und sage eins, ohne zu scherzen:
Selbst wenn das Leben unsicher ist,
steht er immer als Protagonist.“