Elmar
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Es ist ein Schnee gefallen,
und es ist noch nicht Zeit.
Man wirft mich mit dem Ballen,
der Weg ist mir verschneit.
Mein Haus hat keinen Giebel,
es ist mir worden alt;
zerbrochen sind die Riegel,
mein Stüblein ist mir kalt.
Ein schwarzer Schnee wird fallen,
denn es ist an der Zeit.
Dann wird ein Ruf erschallen:
Mach dich zum Gang bereit!
Hinauf in höchste Sphären,
wo Götter sind vereint,
in Freuden zu verzehren,
das Brot, das hier beweint.
Ein roter Schnee geht nieder,
ein Schnee so rot wie Blut.
Doch kehret nimmer wieder,
was je darunter ruht.
Er decket alles Leben,
als wie ein dunkles Grab.
Die ganze Welt wird beben,
wenn alles fährt hinab.
Wohlan zu dieser Stunde,
wo man noch scherzt und lacht,
da bringe ich die Kunde,
von allertiefster Nacht.
Wie ists dem Menschen bange,
der all dies tragen wird.
Drum bitte und verlange,
dass keiner sich verirrt.
Der Tag neigt sich dem Ende,
schon bricht die Nacht herein.
Hier steh ich und verschwende
das Brot, das Salz, den Wein
um noch einmal zu sagen,
dass alle Not und Qual,
Verzweiflung, Angst und Fragen,
erfüllt in Tag und Zahl.
Ach Herr lass dich‘s erbarmen,
dass ich so elend bin,
und schließ mich in dein Armen,
so fährt der Winter hin.
Der Winter und die Nächte,
die kalt und ohne Licht.
So lehr mich, dass ich möchte,
erschauen dein Gesicht.
Hinweis:
Eigene Lyrik angeregt durch ein Liedblatt um 1467: Es ist ein Schnee gefallen
sowie Bob Dylans: A hard rain's gonna fall und der Apokalypse des Johannes
Bildrechte: Elmar Vogel