Hallo Rabensohn,
habe erst jetzt Deinen Kommentar gelesen. Ja, Du hast einige hintergründige Aspekte des Gedichts, bzw des Themas Leben und Tod erfasst. Für mich, ja aus meiner Sicht spielt sich das menschliche Leben, GROB GESEHEN! in drei Ebenen ab: 1. in einer sinnlich- physischen , körperlichen Ebene mit kurzweiliger Wertigkeit (Zellgewebe, tägl. Ereignisse....); 2. Intellektuele- rationale Ebene mit langfristiger Wertigkeit (Erkenntnissse, Tugenden, Laster; langfristig, oft lebenslang); 3. Spirituelle Ebene mit unendlicher Wertigkeit (Ebene der ewig lebenden bewussten Seele), über den leiblichen Tod hinaus. So gesehen, haben und wirken sich alle Ereignisse in der sichtbaren Welt gleichzeitig in allen diesen Ebenen auf uns aus. Rein durch die Entwicklung die jeder Mensch, aber auch der Kosmos als Ganzes durchmacht, werden alte Strukturen durch neue ersetzt, also gibt es ein stets Absterben (Tod) und stets Neugeburt, (Leben). Doch ist für mich der Tod... eideutig... (eine nicht rückgängige Situation, Zustand, während das Leben zweideutig ist; Leben = Tod + Wiedergeburt, etwas dynamisches ist. Auf den Menschen gesehen, sollte jeder Selbsterkenntnis betreiben und Fortschritte (Entwicklung) in den ersten beidenn Ebenen bis zur höchsten spirituellen Ebene betreiben, das heisst eine innere Reinigung des Bewusstseins nachvollziehen. Wer diese innere intellektuelle und spirituelle Entwicklung nicht bewusst bewirkt, dessen Leben spielt sich grösstenteils in der physischen, sinnlichen Ebene ab, ...der vegetiert!
Kunst, Literetur und vor allem Dichtung spielt sich auf höchster menschlichen Ebene zwischen Intellektualität und Spiritualität ab. Das bedeutet der Dichter versucht die Realität, die er wahrnimmt und erlebt, auf subjektiver Ebene, d.h. intellektuell, aber auch emotional mit Phantasie neu zu gestalten, ... eine Schöpfung! Die unaussprechliche absolute Wahrheit, die Realität bekommt damit nicht nur abstrakt-sprachlich-kalte, rational- naturwissenschaftliche Formen, sondern durch die emotional konstruierten poetischen Bilder eine spirituelle ganzheitliche Form, dem menschlichen Leben am bessten entlehen. Bei diesem schöpferischen Vorgang "bereinigt" er, der Dichter sein bewusstsein auf allen Ebenen und erlebt Tod (Loslassen) und Wiedergeburt hautnah, aktuell.
Homo_Ingenus. Die Bilder im gewählten obigen Leitspruch von Kalil Gibran meinen die nicht auch den Tod = Blutende Wunde(Schmerz) und das Leben = Lächeln?.
Schreiber