existenzen der stadt
stehende luft, unbarmherzige sonne, harte schatten.
menschenmassen drängen sich durch die u-bahngänge.
mit scheuklappen schieben sie sich gegenseitig gestresst
durch die überhitzen katakomben wie bei einer volkswanderung.
ein älterer herr keucht sich die lunge aus dem leib und wischt sich
schwungvoll den kalten schweiß von der spärlich bewachsenen glatze,
wodurch die feine dame daneben alles auf ihre brille abbekommt.
aus dem laden stinkt es nach verschmortem fleisch und knoblauch.
wer dort speist,ist entweder immun gegen gammelfleisch
oder ein ausgehungerter streuner, der vergeblich versucht mit all seinem
durchhaltevermögen auf den boden gefallene reste zu ergattern.
der stadtbekannte penner findet in der mülltonne mehr glück.
zumindest heute. als krüppel im rollstuhl kann man sich genügend
tetrapack-wein erbetteln um den tag zu überstehen.
so lange wie er seinen zerrissenen braunen wollpulli trägt ist er
wahrscheinlich schon mit seinem körper eins.
eine von vielen gescheiterten existenzen andererseits ein meister des überlebens.
eine unförmig adipöse (=fettleibig) frau watschelt mit ihrem ebenbildlich beleibten michelin-männchen-sohn
in in trauermarsch-geschwindigkeit und blockieren den gesamten trottoir.
sorgenfrei tropft die eiscreme und verklebt die dicken wurstfinger zu schwimmhäuten.
eine vollbusige latina biegt hastig um die ecke in ihren glitzernden high-heels
und wirft ihre kurvigen hüften in szene.
sie zupft sich ihren knallroten und viel zu kurzen rock zurecht
um möglichst viel blicke zu erhaschen.
bei einem der ehemänner wird deutlich das klatschen einer ohrfeige vernommen,
dicht gefolgt vom schallenden gelächter der stammtisch-kumpels.
tosendes wummern schallt durch die engen gassen.
zwei zwielichtige gestalten lassen ihre tätowierten steroid-arme aus den fenstern des frisierten mercedes haengen.
auf den ersten blick verrät die abgefeilte seriennummer und das falsche kennzeichen,
dass der wagen ergaunert wurde.
ohrenbetäubende techno-mukke überschlägt sich, dass die fensterscheiben prellen.
seit stunden ist eine gruppe von teens vor dem kiosk der ansicht,
sich ausschließlich mit den neuesten floskeln & phrasen
des jugendjargons zu verstaendigen um besonders hart zu wirken,
obwohl niemand von ihnen in der gosse oder im knast aufgewachsen ist.
“das feier ich voll ab! krasser shit digga, vaschtesch! kevin?“
mit einem frappe plus kippe bestückt, teilen sich zwei naive gören die kopfhörer
via gucci-handy und übertönen sich gegenseitig beim refrain
des neuesten retorten-kommerz, währenddessen der kaugummi schnalzt.
karikaturen und fratzen wohin man blickt.
ein teil davon gleicht obskuren kreaturen der finsternis,
andere ähneln eher gottgleichen feen mit reiner seele.
milliarden von nur einer spezies, aber gänzlich unterschiedliche geschöpfe,
wo keines dem anderen gleicht.
wild zusammengewürfelt und dem zufall überlassen.
stehende luft, unbarmherzige sonne, harte schatten.
menschenmassen drängen sich durch die u-bahngänge.
mit scheuklappen schieben sie sich gegenseitig gestresst
durch die überhitzen katakomben wie bei einer volkswanderung.
ein älterer herr keucht sich die lunge aus dem leib und wischt sich
schwungvoll den kalten schweiß von der spärlich bewachsenen glatze,
wodurch die feine dame daneben alles auf ihre brille abbekommt.
aus dem laden stinkt es nach verschmortem fleisch und knoblauch.
wer dort speist,ist entweder immun gegen gammelfleisch
oder ein ausgehungerter streuner, der vergeblich versucht mit all seinem
durchhaltevermögen auf den boden gefallene reste zu ergattern.
der stadtbekannte penner findet in der mülltonne mehr glück.
zumindest heute. als krüppel im rollstuhl kann man sich genügend
tetrapack-wein erbetteln um den tag zu überstehen.
so lange wie er seinen zerrissenen braunen wollpulli trägt ist er
wahrscheinlich schon mit seinem körper eins.
eine von vielen gescheiterten existenzen andererseits ein meister des überlebens.
eine unförmig adipöse (=fettleibig) frau watschelt mit ihrem ebenbildlich beleibten michelin-männchen-sohn
in in trauermarsch-geschwindigkeit und blockieren den gesamten trottoir.
sorgenfrei tropft die eiscreme und verklebt die dicken wurstfinger zu schwimmhäuten.
eine vollbusige latina biegt hastig um die ecke in ihren glitzernden high-heels
und wirft ihre kurvigen hüften in szene.
sie zupft sich ihren knallroten und viel zu kurzen rock zurecht
um möglichst viel blicke zu erhaschen.
bei einem der ehemänner wird deutlich das klatschen einer ohrfeige vernommen,
dicht gefolgt vom schallenden gelächter der stammtisch-kumpels.
tosendes wummern schallt durch die engen gassen.
zwei zwielichtige gestalten lassen ihre tätowierten steroid-arme aus den fenstern des frisierten mercedes haengen.
auf den ersten blick verrät die abgefeilte seriennummer und das falsche kennzeichen,
dass der wagen ergaunert wurde.
ohrenbetäubende techno-mukke überschlägt sich, dass die fensterscheiben prellen.
seit stunden ist eine gruppe von teens vor dem kiosk der ansicht,
sich ausschließlich mit den neuesten floskeln & phrasen
des jugendjargons zu verstaendigen um besonders hart zu wirken,
obwohl niemand von ihnen in der gosse oder im knast aufgewachsen ist.
“das feier ich voll ab! krasser shit digga, vaschtesch! kevin?“
mit einem frappe plus kippe bestückt, teilen sich zwei naive gören die kopfhörer
via gucci-handy und übertönen sich gegenseitig beim refrain
des neuesten retorten-kommerz, währenddessen der kaugummi schnalzt.
karikaturen und fratzen wohin man blickt.
ein teil davon gleicht obskuren kreaturen der finsternis,
andere ähneln eher gottgleichen feen mit reiner seele.
milliarden von nur einer spezies, aber gänzlich unterschiedliche geschöpfe,
wo keines dem anderen gleicht.
wild zusammengewürfelt und dem zufall überlassen.