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Fährmanns Fluch

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Sie bettet sich in trüben Sinnen
Der Abend liegt schwer auf der Brust
Man hört das letzte Korn verrinnen
Nimmt mit sich alle Lebenslust
 
Er steht mit feuchtem Blick anbei
Ist machtlos, ganz und gar ergeben
Des Fährmanns grausig' Liebelei
Gleich wohl wie dies verblühte Leben
 
So würd' er ihm den Penny zahlen
Damit er wend' das schwarze Floß
Und nähm' ihn mit aufs Meer der Qualen
"Verschon' dies teure Leben bloß"
 
Sich haltend an des Lakens Rand
Dem losen Grad zum Höllenschlund
Gnad'lose Pein verkrümmt die Hand
Zum Abschiedsruf schlägt auf ihr Mund
 
Nun hat ihr Kampf ein ew'ges Ende
Zum Sieg gereichts dem Fährenmann
Er nimmt die lebensmüden Hände
Und unter Tränen sagt er dann:
 
"Entschlafe gut mein liebes Weib
Und träume dich zu Himmels Au'
Mein Fluch ist's, der dir nahm den Leib
Verzei' mir meine Fährenfrau"
 
Kein' zweiten Fährmann wird es geben
Der hören könnt' sein flehend Gesuch
So muss er einsam ewig Leben
Das ist des mächt'gen Fährmanns Fluch
 
Faehrmann spielt doch mit einem Mythos oder? Deshalb gleich die Frage ob es wohl eine Metapher zum Übergang darstellt?
Die Rahmenhandlung in der Mitte ist aber auch ein Novum.
 
LG RS
 
Naja der Sage nach ist der Fährmann derjenige, welcher die Gestorbenen zur "anderen Seite", also dem Jenseits bringt. Früher legte mann den Verstorbenen deshalb Münzen auf die Augen, sozusagen als Wegezoll, damit der Ferryman sie ins Jenseits bringt.
Ich fand den Gedankengang einfach mal interessant, wie es wohl jemandem gehen muss, der eine solche Macht besitzt aber im Grunde durch selbige dazu verdammt ist, ewig allein zu bleiben bzw. seine eigene Geliebte eines Tages durch diese Macht zu verlieren.
 
LG joern
 
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