Cheti
Autor
In engen Klostergängen
verhallt ein müder Ruf
aus Angst vor Teufelssängen,
vor Qual, die eh‘mals schuf
ein schwarzes Herz aus Schmerzen
in tiefster Dunkelheit.
Und nicht ein Meer von Kerzen
durchbricht den Bann der Zeit!
Gebete halten nimmer,
was sie noch einst bewirkt.
Zerfressen ist ihr Schimmer
von dem, was sich verbirgt,
gefangen hinter Türen,
mit Segen rasch geschützt,
mit tausend heil‘gen Schwüren,
die nicht dem Heil genützt!
Verboten ist die Pforte.
Die Warnung bald vergreist –
dort, an dem dunkeln Orte:
»Hier endet Gott / und Geist!«
Verbannt, verbrannt die Seelen –
was sei, ist nicht. Es war;
war nur ein grimmes Fehlen
am schwelenden Altar.
Der letzte Leib erhangen,
dämonenhaft erstarrt.
Und doch ist nun gefangen,
was lüstern lauernd harrt
der rosenroten Wangen,
die oftmals schon begehrt;
von giftzerpeitschten Schlangen
gar götzengleich verehrt.
Kein Kindlein kann entkommen
dem Korridor zum Tod –
die Unschuld bald genommen,
die sie zu fesseln droht.
O ist denn auch Erlösung,
was durch die Flure flieht,
so bringt doch nur Verwesung
das stille Abschiedslied:
Pater noster, qui es in caelis,
quietum nomen tuum!
Pavidae atris sumus melis!
Quare faves vacuum?
Caligine victis ruinaque,
mutata dicti res:
»Finitur hic Deus / spiritusque –
itidem omnis spes!«
______________________________________________
Übersetzung:
Vater unser im Himmel,
verstummt ist dein Name!
Verängstigt sind wir durch die unheilvollen Gesänge!
Warum begehrst Du die Muße?
Als die Finsternis und das Unheil siegten,
war das Wesen des Spruches gewandelt:
»Hier endet Gott / und Geist –
und ebenso jede Hoffnung.«
verhallt ein müder Ruf
aus Angst vor Teufelssängen,
vor Qual, die eh‘mals schuf
ein schwarzes Herz aus Schmerzen
in tiefster Dunkelheit.
Und nicht ein Meer von Kerzen
durchbricht den Bann der Zeit!
Gebete halten nimmer,
was sie noch einst bewirkt.
Zerfressen ist ihr Schimmer
von dem, was sich verbirgt,
gefangen hinter Türen,
mit Segen rasch geschützt,
mit tausend heil‘gen Schwüren,
die nicht dem Heil genützt!
Verboten ist die Pforte.
Die Warnung bald vergreist –
dort, an dem dunkeln Orte:
»Hier endet Gott / und Geist!«
Verbannt, verbrannt die Seelen –
was sei, ist nicht. Es war;
war nur ein grimmes Fehlen
am schwelenden Altar.
Der letzte Leib erhangen,
dämonenhaft erstarrt.
Und doch ist nun gefangen,
was lüstern lauernd harrt
der rosenroten Wangen,
die oftmals schon begehrt;
von giftzerpeitschten Schlangen
gar götzengleich verehrt.
Kein Kindlein kann entkommen
dem Korridor zum Tod –
die Unschuld bald genommen,
die sie zu fesseln droht.
O ist denn auch Erlösung,
was durch die Flure flieht,
so bringt doch nur Verwesung
das stille Abschiedslied:
Pater noster, qui es in caelis,
quietum nomen tuum!
Pavidae atris sumus melis!
Quare faves vacuum?
Caligine victis ruinaque,
mutata dicti res:
»Finitur hic Deus / spiritusque –
itidem omnis spes!«
______________________________________________
Übersetzung:
Vater unser im Himmel,
verstummt ist dein Name!
Verängstigt sind wir durch die unheilvollen Gesänge!
Warum begehrst Du die Muße?
Als die Finsternis und das Unheil siegten,
war das Wesen des Spruches gewandelt:
»Hier endet Gott / und Geist –
und ebenso jede Hoffnung.«