So manche Freunde guter Worte,
die wohl gewählt, von edler Sorte
und rhythmisch fließen, mit dem Finger,
und hin und her, wie Pendeldinger,
erlauben sich nur selten, wahrlich,
die offenen Fragen, kaum beharrlich.
Und so vertrocknet offene Weite
durch einen sand'gen Geist, der leide,
und auch nur staubig bleibt das Herz,
das mehr, nach Ruhm und seinem Nerz
bestrebt, dem Freund der Worte spricht
und der ob offener Fragen sticht:
Was ist das Wahre in den Worten?
Wann endet all des Menschen morden?
Was hatte Sokrates zu sagen?
Was wollte Jesus für uns wagen?
Was ist gerecht? Was tiefer Sinn
auch jener Freiheit des Ich-Bin?
Nun teste, was die Freunde meinen
und trenn die groben von den feinen,
erhöre deren Glanz und Leuchten,
doch auch, wenn sie dich scheuchten
und zeigen, dass sie noch nicht wissen,
was Liebe ist, die sie vermissen.
Denn darum winden sich die meisten,
da durch die Form des Worts vereisten
sie jenen warmen, klaren Sinn,
der in der Seele spürt Gewinn
des Wortes, das mit Sinn erweist,
dass Liebe Wahrheit tief beweist.
Die andren Freunde säuselnd rauschen
auf Federnböden hin ins Bauschen
hinauf in Himmelnebel, wolkenweis,
mit jenen Schäumen, voll im Preis
des Grolles, ob der Fragen, treffend,
wie Hunde in die Winde kleffend,
bereit zum Biss, mit spitzen Zähnen,
die Fragen deren Frieden nehmen.
Denn was der Freund der Worte träumt
recht unbewusst voll Drang ihm schäumt
des Eigenen Wertes Sinn ganz auf:
er lässt der Schäume Kraft den Lauf, -
statt dass er fragt und öffnet weit
vertrauensvoll sich Wort und Zeit.
So bleibt der Freund des Worts gewöhnlich
recht unverständig, unversöhnlich,
verloren in den Wolkenbildern
und ohne Leid der Welt zu mildern,
da ohne Fragen, nur verschlossen
der Freund bleibt tieferem Sinn verdrossen.