Monolith
Autorin
Frühstart der Eisheiligen oder der normale Spätwinterwahnsinn?
Es ist Sonntag, der erste im März. Sehr Kalt ist es. Der Frost hat noch einmal alles gegeben. Das Grün wurde in kristallenes Weiß gekleidet und die Köpfe der Schneeglöckchen harren in einer lupenreinen Eishaube aus. Jedes Astwerk ist in der Kälte erstarrt. Das einzig Gute: der Wind ist tatenlos. Es ist noch früh am Morgen. Still ist es. Noch. Es ist eine unaufgeregte Ruhe, an diesem ersten Sonntag im März. Keine Aufregung wird erwartet.
Es tickern noch keine unheilverkündenden Nachrichten von Satellit zu Satellit. Der Orbit besteht auf die Sonntagsruhe. Hoffentlich bleibt er standhaft. Es ist ein Sonntagmorgen wie viele andere und doch ist er so besonders, als allererster Sonntag im März. Selbst himmelwärts ist ein zartrotes Leuchten zu sehen. Es muss die Freude auf den Vorfrühling sein, die den Himmel einfärbte. Die Wolken zeigen sich nicht mehr als dickgraue Oversize Decke, die Sonne und Mond eingemummelt lässt. Die Stimme des ersten erwachten Vogles hörte sich viel mutiger an als die Tage zuvor und zelebriert seinen Gesang als Hymne des Abschieds für den Winter.
-Das Frühjahr kommt – und mit ihm die Farben und Düfte
-die Sehnsüchte und Gelüste
-das launige Treiben
-das Verweilen
-erwacht.
-© Monolith -